Lernen unter Corona – Wo hakt es?

4. Januar 2021 | Bildung und Wissenschaft, Politik | 2 Kommentare

Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen unter den Bedingungen der Corona-Pandemie sind in Sachsen-Anhalt auch nach fast einem Jahr unverändert schlecht. So wurden seit dem ersten Lock-Down im Frühjahr zwar digitale Lern- und Fortbildungsangebote verstärkt entwickelt, allerdings sind weder bei den Rahmenbedingungen für erfolgreiches digitales Lernen noch bei einem aktiven, überlegten und planvollem Krisenmanagement Fortschritte festzustellen. – Zusammenbrechende Server, der Zugang zur Lernplattform Moodle für nur einen Bruchteil der landesweiten Schulen, nach wie vor keine Endgeräte für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler – sind dabei nur einige der traurigen Fakten.

Auch die in Sachsen-Anhalt mitregierende SPD beschreibt diese Probleme nun in einer Pressemitteilung zum neuen Jahr. „Höchste Zeit zum Handeln, höchste Zeit, Verantwortung zu übernehmen!“, heißt es da.

Es existiere keine erkennbare Strategie für den Wiedereinstieg in das Lernen nach den Weihnachtsferien. Die „Teststrategie“ verdiene daher ihren Namen nicht. Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern und Schülerinnen und Schüler seien folglich zurecht frustriert, so die Arbeitsgemeinschaft für Bildung des Landesverbands Sachsen-Anhalt (AfB): „Die bisher gezeigten Leistungen entsprechen den Anforderungen nicht!“

Dennoch empfiehlt die Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Katja Pähle, angesichts der weiter prekären Corona-Situation im Land, keinen Präsenzunterricht an Schulen durchzuführen. „Auch die Schule kann bei der Aufgabe des Infektionsschutzes nicht ausgeklammert werden.“, erklärte sie gestern in Magdeburg. Trotz des erfolgreichen Starts der Impfkampagne im Land sei auch in den nächsten Wochen noch große Disziplin bei den Kontaktbeschränkungen notwendig. Es sei daher schlicht aktuell nicht möglich, zum Regelunterricht für alle zurückzukehren. Der Fokus müsse demnach weiter auf den online-gestützten Distanzunterricht liegen.

Um diesen besser zu gestalten, schlägt die AfB den Entscheidungsträgern deshalb verschiedene Alternativen vor. Zum Beispiel müsse das Land als Dienstherr zur Sicherstellung des Präsenzunterrichts seiner Fürsorgepflicht nachkommen und allen unterrichtenden Lehrkräften FFP2-Masken zur Verfügung stellen. Außerdem wird vorgeschlagen, eine Verschiebung der schriftlichen Prüfungen auf die Zeit nach den Pfingstferien 2021 zu verfügen und zur Kontrollierung und Eindämmung des Infektionsgeschehens an Schulen außerdem regelmäßige qualifizierte Corona-Tests für das gesamte pädagogische Personal und die Schülerinnen und Schüler durchzuführen.

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