Lass mich rein, lass mich raus: Magdeburgs Trümper will wieder in die SPD

9. Juni 2017 | Politik | 8 Kommentare

Magdeburgs Oberbürgermeister will wieder in die SPD eintreten – knapp zwei Jahre nach seinem geräuschvollen Austritt. Lutz Trümper war 2015 mit der Partei in einen schweren Konflikt geraten. Anläßlich der so genannten „Flüchtlingskrise“ behauptete er, dass seine Stadt und auch das Land die Flüchtlingsströme nicht bewältigen könne (nicht so: OB Wiegand in Halle), forderte Obergrenzen und krachte förmlich mit der Ex-Landesvorsitzenden Kathrin Budde zusammen. Trümper zog darauf hin seine Konsequenz und trat aus der Partei aus. Nicht jeder bedauerte diesen Schritt – die verlassenen Genossen witzelten: „Egal wie Trump du bist, ich bin Trümper“.

Nun scheint all das vergessen, der verlorene Sohn kehrt zurück, will wieder in die SPD eintreten. Trümper habe am Donnerstagabend einen Aufnahmeantrag beim Vorsitzenden des zuständigen Magdeburger Ortsvereins abgegeben, erklärte Sachsen-Anhalts SPD-Landesvorsitzender Burkhard Lischka. Der Ortsverein Magdeburg-West will am 22. Juni über den Antrag entscheiden, dies ist das normale Verfahren bei der Aufnahme von Mitgliedern.

Und Lischka freut sich

„Ich freue mich über Lutz Trümpers Wunsch, wieder in die SPD zurückkehren zu wollen. Lutz Trümper ist einer der profiliertesten und erfolgreichsten Kommunalpolitiker in Sachsen-Anhalt“, sagte Lischka. Trümpers Wiedereintritt sei ein starkes Zeichen für die SPD in Sachsen-Anhalt und die Demokratie insgesamt, denn Demokratie könne nur funktionieren, wenn man sich auch engagiere, so Lischka. Dieser hatte bereits bei einem Treffen im April Trümper sein altes Parteibuch zurückgegeben: „Quasi als Erinnerungsstütze und als Signal, dass für Lutz Trümper immer ein Platz in der SPD ist.“

Der Magdeburger SPD-Vorsitzende Falko Grube verwies darauf, dass es auch in den vergangenen eineinhalb Jahren eine konstruktive Zusammenarbeit im Stadtrat gegeben habe. „Wenn das mit dem parteilosen Oberbürgermeister gut geklappt hat, kann das mit einem SPD-Oberbürgermeister nur noch besser werden.“

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