Landtag diskutiert über Schulsozialarbeit – Bildungsministerium sieht Kommunen in der Pflicht
11. Februar 2022 | Bildung und Wissenschaft, Politik, Soziales | 12 KommentareAm gestrigen Donnerstag tagte der Ausschuss für Bildung im Landtag von Sachsen-Anhalt. Im Rahmen einer Hybridsitzung wurden dabei Themen wie etwa die aktuelle Unterrichtsversorgung im Land oder die Fortführung der
Schulsozialarbeit in allen Regionen diskutiert. Zu beiden Themenbereichen hatte die Fraktion DIE LINKE Anträge zur Diskussion gestellt.
Nach der Veranstaltung zeigte sich die LINKE jedoch über die seitens des Bildungsministeriums zur Thematik getätigten Aussagen äußerst ernüchtert. So hätten insbesondere die Aussagen zur künftig geplanten Finanzierung der Schulsozialarbeit eher frustrierend als Hoffnung gegeben.
„Bisher hatte sich Bildungsministerin Eva Feußner mit Unwissenheit über die finanziellen Möglichkeiten der Kommunen zur Gegenfinanzierung der Schulsozialarbeit herausgeredet. In der heutigen Sitzung wurde aber deutlich, dass die Träger der Schulsozialarbeit von bis zu 100 wegfallenden Schulsozialarbeitsstellen ausgehen.“, erklärten die Linken-Sprecher Thomas Lippmann und Monika Hohmann nach der Veranstaltung.
Sie bemängelten außerdem, dass das Bildungsministerium jegliche Verantwortung von sich weise und lieber mit dem Finger auf die Kommunen zeige, welche die Konsequenzen ihrer Prioritätensetzung tragen müssten. – Und das, obwohl man bereits wisse, dass die Kommunen kaum finanzielle Spielräume hätten.
Lippmann und Hohmann wiesen des Weiteren darauf hin, dass noch im vergangenen Jahr Aussagen seitens des Bildungsministeriums getätigt worden waren, die Anzahl der Schulsozialarbeiter und Schulsozialarbeiterinnen mit Hilfe von EU-Mitteln aufstocken zu wollen. Man hatte somit sogar etwa 500 neue Stellen in Aussicht gestellt.
„Fraglich ist, wohin diese EU-Mittel nun abgeblieben sind. Wenn es ab August 2022 aber sogar weniger Schulsozialarbeit an allgemeinbildenden Schulen in Sachsen-Anhalt geben wird, ist das nicht eine verfehlte Prioritätensetzung der Kommunen, sondern Wille des Landes.“
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https://de.statista.com/infografik/13703/gewalt-gegen-lehrkraefte/
Und deshalb brauchen die Schulen immer mehr und mehr Sozialarbeiter?
Ja, der Kasper, der die Ukraine regiert, bekommt nichts uaf die Reihe, nur im Schnurren sind die ukrainischen Präsidenten stark!
Und der böse Russe ist schuld!
Geld hat doch die EU genug, sogar für Nicht-EU-Länder.
„Die Europäische Kommission hat der Ukraine weitere Finanzhilfe zugesagt. Geschnürt wurde ein Paket, das unter anderem Darlehen und Beihilfen enthält und die bisherigen Leistungen um 1,2 Milliarden Euro aufstocken soll.“ (euronews)
Bildungsministerin und Bildungsministerium, ja wozu haben wir dann eigentlich diesen Luxus, wenn doch wieder die Kommunen für alles verantwortlich sein sollen? Vlt. könnte man den ministeriellen Wasserkopf einsparen und das Geld auf die Kommunen verteilen. Die können offenbar besser an der Basis…
In der heutigen Sitzung wurde aber deutlich, dass die Träger der Schulsozialarbeit von bis zu 100 wegfallenden Schulsozialarbeitsstellen ausgehen.“
Was hat das mit gebildet zu tun?
Wann schreiben denn die intelligenten Leute? Ich warte die ganze Zeit drauf,
Farbi, kannst nur nicht ausnahmsweise mal die Klappe halten, wenn sich intelligente Leute über ein Thema unterhalten (Bildungspolitik), von dem du Null Ahnung hast? Deine Dummplautzerei zu allen Themen hier ist nur noch peinlich.
„Vielleicht ist ein Fehler sich zu bekennen.“
Das ist eine freie Entscheidung. Volksvertreter zu werden ist auch eine freie Entscheidung. Von ihnen wird zu Recht verlangt, dass sie ihre Meinung öffentlich äußern.
Ich kann nicht erkennen, was das mit einer Diskussion zu tun hat. Der Staat würde mich vor einem Besuch von Revolutionsgarden nicht beschützen. Er beschützt ja nicht mal Funktionsträger vor Fackelumzügen im Nazi-Stil.
Es ist schon bezeichnend, dass zu klaren Positionen 2 Personen sich namentlich stellen und eine Person sich besonders wichtig unter einem Synonym versteckt.
Vielleicht ist ein Fehler sich zu bekennen.
Kann ich nur begrüßen Detlef. Anstatt zu deckeln und die Verantwortung anderen zuzuschieben, sollte die Landesregierung handeln und alles veranlassen, um die Situation an den Schulen zumindest zu stabilisieren. Geld von nicht besetzten Stellen von Lehrern sollte ja vorhanden sein und nicht vom Finanzministerium gebunkert oder anderweitig verwendet werden.
Ein Abbau an Schulsozialarbeit und der zu große Anteil der Kommunen und Landkreise an der Finanzierung, kann ja nicht das Ziel sein. Jetzt gilt es nach vorne zu schauen und die Rahmenbedingungen zu verbessern.
„Obwohl die Gesamtschule nicht in einem sozialen Brennpunkt liegt und sogar als „Leuchtturmschule“ ausgezeichnet wurde, nehmen die sozialen Probleme der Schüler dort zu – wie vielerorts in Deutschland. „Allein die Zahl der Schüler mit Depression steigt deutlich“, beobachtet Schütt. „Manchmal kommen auch schon Fünftklässler damit zu mir. Das ist keine Modeerscheinung.“ Die Schüler fühlten sich überfordert, litten unter Angstattacken und wüssten nicht mehr, dass es vollkommen in Ordnung ist, auch mal keine Leistung zu bringen. Auch die Zahl der Jugendlichen, die zur längerfristigen Therapie auf eine psychiatrische Station müssen, steige, sagt Gossmann aus eigener Erfahrung.
Bundesweit leiden drei bis zehn Prozent aller Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren an einer Depression, schätzt das Deutsche Bündnis gegen Depression. Die Zahl der Jugendlichen, die ambulant sozialpädagogisch betreut werden, lag 2012 mit knapp 28.000 rund 20 Prozent höher als zehn Jahre zuvor, so das Statistische Bundesamt. Die Zahl der sozialpädagogisch betreuten Familien hat sich im gleichen Zeitraum fast verdreifacht, auf rund 66.000. “ (cornelsen.de)
Eine kranke, kaputte Gesellschaft.
Wenn das alles so stimmt, dann ist das eine unglaubliche „Dickfälligkeit“ der Landesregierung. Offensichtlich ist es ihnen herzlich egal, wie die Probleme des Schulalltages gelöst werden sollen.
Zudem ist es langsam unerträglich, den Kommunen neue Kosten aufzubürden und dann das Landesverwaltungsamt loszuschicken, das den Kommunen diese Mehrausgaben wieder ankreidet.
Hiermit meine Frage an die Landtagsabgeordneten der CDU,SPD und FDP aus Halle ob ihnen das nicht peinlich ist, was sie beschließen?
Auch Bundestagsmitglieder erzählen ja gerne auf Wahlpodien wie wichtig Bildung ist, vielleicht bekommen wir ja da Unterstützung für die Schulsozialarbeit?