Kirchen diskutierten über Umgang mit rechten Hasspredigern
1. Oktober 2017 | Politik | 14 KommentareVertreter*innen aus Kirchen und Zivilgesellschaft diskutierten über Strategien im Umgang mit erstarkendem Rassismus und einer sozialen Bewegung von rechts. Vom 29. bis zum 30.09.2017 kamen in Magdeburg über 80 Teilnehmer*innen zusammen, um über die Herausforderungen zu beraten, die sich aus den neuen rechten Bewegungen und dem Einzug der AfD in den Bundestag ergeben.
Hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen wie Landesbischöfin Ilse Junkermann (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland) und Bischof Dr. Gerhard Feige (Bistum Magdeburg) nahmen an der Tagung teil.
Bischof Dr. Feige betonte in seinem Grußwort die Pflicht der Christ*innen, Menschen in Not zu unterstützen und erklärte: „Ich habe keine Angst vor einer Überfremdung von außen, wohl aber vor einer Entmenschlichung von innen.“ Die mitteldeutsche Landesbischöfin Junkermann stellte deutlich klar: „Christ sein und Rechtsextremismus verträgt sich nicht“. Die Kirchen hätten die Verantwortung, sich gegen Rechtspopulismus und Menschenfeindlichkeit zu positionieren, gleichzeitig aber auch den Dialog in den Gemeinden zu suchen.
Dr. Giorgia Bulli (Universität Florenz) analysierte Rechtspopulismus im europäischen Vergleich. Alexander Häusler (FH Düsseldorf) und David Begrich (Miteinander e.V.) diskutierten die Auswirkungen des Bundestagswahlergebnisses auf Politik und Gesellschaft in Deutschland. Prof. Dr. Wolfgang Palaver (Universität Innsbruck) beschrieb in seinem Beitrag, warum Politik mit der Angst leicht auf Feindschaft hinaus laufen könne und zeigte Wege aus der Angst auf.
Christian Staffa, Mitglied des Sprecher*innenrates der BAG K+R erklärte zum Ergebnis der Bundestagswahl: „Es hat gezeigt, dass die AfD nicht bekämpft werden kann, indem Elemente ihres Programms oder ihrer Rhetorik übernommen werden. Wirksam ist stattdessen eine klare Gegenposition.“
Das Forum wurde von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche + Rechtsextremismus, dem Bistum Magdeburg, der AG Kirche und Rechtsextremismus der EKM, Miteinander e.V., dem Projekt „Kompetent für Demokratie“ der KEB Sachsen-Anhalt e.V., dem BDKJ Diözesanverband Magdeburg sowie der Katholischen Akademie des Bistums Magdeburg veranstaltet.
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Eine der mir widerlichen Bilder von den Pegida-Aufmärsche war dieses blau erleuchtete Kreuz, das diese umnächtigten, selbsternannten „Abendländler“ mit sich führten.
Dass der Teufel gern im christlichen Gewand daher kommt, ist ein Narrativ, das sich schon auf mittelalterlichen Tafelbildern wiederfindet (Totentanz, jüngstes Gericht)
Meine Tochter hatte bei so einem rechten Hassprediger Unterricht. Im Reli-unterricht eine vogtländischen, für ihren Musikinstrumentenbau bekannten, Kleinstadt mußte sie sich lange Hetztiraden gegen Schwule, Lesben, die Abtreibung sowieso anhören. Aus Angst ihr Abi zu versauen hat die Pastorentochter dann doch fein stille gehalten, so dass dieser Rechte Hassprediger weiter im Namen und Auftrag der christlichen Kirche Kinder aufhetzen darf. Die Wahlergebnisse in Sachsen haben dann ja doch auch gezeigt, wo diese Haßpredigten hinführen
Das gilt im übrigen für Christen, Juden, Muslime und alle anderen, die sich nicht von Hasspredigern und Demagogen verführen lassen.
Als Christ lebe ich ziemlich angstfrei. Die Einzigen, die mir momentan wirklich Angst machen, sind Menschen, die ohne Nachzudenken Hass und Hetze verbreiten. Ja, ich habe Angst, dass sie unserer Gesellschaft massiv schaden. Vor Menschen, die angesichts vieler Fragen in unserer Welt an einen Gott glauben, der es gut mit uns Menschen meint, habe ich keine Angst.
Es geht aber nicht um die Politik Lou.
Na nicht nur von einer „Alternative“, schon vorher bekannten sich die etablierten Parteien der 50er Jahre zur Kultur der Angst, und sogar aus fast der gleichen Richtung…
Aber Gleiches bei politischen Parteien ist voll ok, wird sogar für zeitgemäße „Alternative“ erklärt!
Religionen sind doof. Egal welche….
Leben von der Angst der Menschen und vermitteln ein Weltbild das schon lange überholt ist.
Almosen gibt es auch im Islam, mein Bruder.
Und für die Abkehr von den Werten der christlichen Kirchen und dem Weg zum Islam haben offenbar auch die Kirchenfürsten noch keine Richtung
Klingelbeutel wird es da mit Almosen nicht richten, da gehören richtige Gesetze auf den Tisch des Hauses, aber mit der christlichen CDU sind die wohl nicht zu machen, obwohl die Ursachen damals vom politischen Gegner kamen, aber offenbar gut ins Kalkül paßten… Da hab ich dann schon Probleme mit „seinem“ Bodenpersonal
Die katholische Caritas und die evangelische Diakonie kämpfen wie kein anderer Verband in Deutschland für Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in unserer Gesellschaft. Mal einen Blick wagen und sich selbt direkt informieren: https://www.caritas.de
Sie predigen jedenfalls ziemlich fleißig dagegen. Wir machen hier ja auch nichts anderes. Du musst halt mal in die Gottesdienste gehen. Gelegentlich wird da auch per Klingelbeutel für Obdachlose und sozial Schwache gesammelt.
Der Focus und die betonung liegen auf „Menschen in Not“. Was tuen eigentlich Herr Dr. Feige und Frau junkermann gegen die Not ihrer einheimischen Gläubigen? Es gibt nach wie vor prekäre Verhältnisse, Mindestlohn und Hartz4, Altersarmut und Mietwucher, Misachtung der Menschenwürde bei Ämtern und Behörden…