Keine Experimente zu Lasten der Verbraucher
7. Januar 2017 | Natur & Gesundheit, Politik | 11 KommentareMit Blick auf die aktuelle Studie über umweltschädliche Subventionen und der Forderung des Umweltbundesamtes (UBA) zur Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes äußert sich der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Medien, Markus Kurze, wie folgt:
„Tierische Produkte wie Fleisch, Milch und Eier sind Grundnahrungsmittel. Für diese den Mehrwertsteuersatz von derzeit 7 auf 19 Prozent anzuheben und die Produkte damit zu verteuern, ist nicht nachvollziehbar. Bei der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln dürfen wir keine Experimente machen. Eine ressourcenschonende Wirtschaftsweise begrüßen wir ausdrücklich, jedoch darf dies nicht dazu führen, dass sich verschiedene Bevölkerungsschichten tierische Nahrungsmittel nicht mehr leisten können.
Gute Idee: Senkung des Mehrwertsteuersatzes von 19 auf 7 Prozent bei Obst und Gemüse
Wie wäre es vor dem Hintergrund einer gesunden und ausgewogenen Ernährung mit dem Vorschlag einer Senkung des Mehrwertsteuersatzes von 19 auf 7 Prozent bei Obst und Gemüse? Die Bundesbürger zahlen mit den Ökoumlagen zum Beispiel bei Energie und PKW-Kraftstoff schon einen erheblichen Beitrag und tragen so zu einer positiven Umweltschutzbilanz bei.“
Hintergrund:
Begründet wird die Forderung des Umweltbundesamtes damit, dass die Landwirtschaft als Hauptverursacher der Methan- und Lachgasemissionen wesentlich zum Klimawandel beiträgt. Das UBA führt in seiner Studie aus, die Produktion eines Kilos Rindfleisch verursache zwischen 7 und 28 kg Treibhausgase, während Obst und Gemüse bei weniger als einem Kilogramm lägen.
Hier geht es zur Studie:
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Keines von denen enthält Vitamin B12
Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Hafer, Roggen, Reis, Hirse, Nüsse, Kürbis-, Sonnenblumenkerne, Leinöl, Olivenöl… Alles Pflanzen mit hohem Brennwert (viel Fett, viel Eiweiß). Es gibt ja nicht nur Äpfel und Salat
Da sollte mal gegengerechnet werden, wieviel Gemüse und Obst ich essen müßte, um auf vergleichbare fleischliche Brennwerte zu kommen… und Hunger macht verdammt böse…
Ich hoffe ja immer, das Seehofer mal Wort hält und die unfähigen Südfrüchtchen aus der Bundesregierung abzieht!
„Tierische Produkte wie Fleisch, Milch und Eier sind Grundnahrungsmittel. Für diese den Mehrwertsteuersatz von derzeit 7 auf 19 Prozent anzuheben und die Produkte damit zu verteuern, ist nicht nachvollziehbar.“
Eigentlich müsste man die Marktwirtschaftler fragen, warum werden ausgerechnet diese Lebensmittel suventioniert, den die Mehrwertsteuerausfälle gehen ja zu Lasten aller!
Wenn schon, dann alle Lebensmittel subventionieren!
Die Welt ist größer als 357.111 km² .
@Hei-Wu, ich stimme dir durchaus überein. Doch hier geht es um Regelungen die die BRD betreffen bzw. auf EU – Ebene behandelt werden müssen.
Und für diesen Bereich ist der Fleischkonsum (Und Milch und Eierkonsum) definitiv zu hoch. Neben den gesundheitlichen Konsequenzen übersteigt der Umfang der Massentierhaltung das ökologisch für diesen Planeten vertretbare Maß.
Und abgesehen davon zeugt der Tenor des Markus Kurze von vollständiger Inkompetenz und Ignoranz gegenüber den angesprochenen Sachfragen. Alles soll so bleiben wie es ist, als ob sich der Umfang der Massentierhaltung in den letzten 100 Jahren nicht geändert hat. Und als ob nicht ein weiterso geradewegs in den Abgrund führt.
Wer glaubt denn, dass Obst und Gemüse nicht durch die Gegend gekarrt wird, Südfrüchte demnach auch 19% und Obst aus der Region?
Bioobst wird z.B. über den Großhandel verteilt, alles Umweltgerecht?
Besser wäre es, dass das Bundes sich mal direkt an das Landwirtschaftsministerium gewand hätte.
Was Massentierhaltung betrifft, hast Du recht. Aber es gibt nun einmal viele regionen auf der Welt, wo der Mench sich aufgrund der zur Verfügung stehenden, bewirtschaftbaren Fläche zwingend auf Tierhaltung angewiesen sind. Menschen verdauen nun mal weder Gras noch Baumrinde. Auch einen Inuit wirst Du kaum von den Vorteilen des Vegetarismus überzeugen können.
Meines Wissens tragen trägt die Massentierhaltung weltweit zu etwa einem viertel aller Treibhausgasemissionen bei. Hier wohl Insbesondere die Methanproduktion der wiederkäuenden Rinder.
Insofern ist hier ein Umsteuern dringend geboten. Logischerweise wird dies zu einer Verteuerung von Fleisch, Eier- und Milchprodukten führen. Ob dies über den Mehrwehrsteuersatz erfolgen sollte, oder ob über andere Mechanismen (artgerechte Tierhalten, Beschränkung Tierfutterimporte/Soja, etc.) darüber lässt sich sicher streiten.
Sozial ungerecht wird eine Steuerung über den Preis immer ausfallen, jedenfalls solange Einkommen und Vermögen in der Bundesrepublik so sozial ungerecht verteilt ist, wie es derzeit ist.
Der Ansatz, das Gemüse und Obst steuerlich zu begünstigen, ist zwar löblich, würde sich aber nicht auf den Preis auswirken, und wenn, dann nur marginal…
Von daher wohl ein Nullsummenspiel…
De andere Vorschlag ist absolut Mumpitz, weil keine Steuer(sic!) zweckgebunden erhoben wird, also auch kein ÖV deswegen kostenlos würde…