Katalonien fordert Ende der Repression

19. Oktober 2017 | Politik | 9 Kommentare

Die katalonische Regierung hat das Ultimatium der Minderheitsregierung in Madrid verstreichen lassen und antwortet stattdessen: Wenn Rajoy weiter die Repression fortführt und daran denkt, die katalanische Regierung zu entmachten, wird man unverzüglich die Unabhängigkeit in Kraft setzen. Der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont betonte aber seine Dialogbereitschaft. Zwar ist für Samstag (lt. BR) der Vollzug des Entmachtungsparagraphen 155 angesetzt, aber das ist laut spanischen Verfassungs- und Rechtsexperten gar nicht so einfach. Die Regierung Rajoy könnte sich damit selbst weit aus dem legalen Fenster lehnen. Zudem würde mit weiteren Repressionsmaßnahmen und weiteren von Amesty International anerkannten politischen Gefangenen der Vorwand von Katalonien größer, sich für die Unabhängigkeit auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker zu berufen. Außerdem würde Rajoy damit einen weiteren Generalstreik und Massenproteste in Katalonien provozieren. Wie kindisch die Auseinandersetzung von beiden Seiten inzwischen geführt wird,  zeigt ein Fall aus Badalona nahe Barcelona: Die Bürgermeisterin Dolors Sabater wurde von einem Richter gezwungen, das Bild des in Katalonien ungeliebten Bourbonen wieder in ihrer Amtsstube aufzuhängen. Ob und wie sie es wieder aufgehängt hat, ist dem HalleSpektrum nicht bekannt.

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