Junge Liberale fordern: Stadt soll LGBT-Flagge zeigen

22. Juni 2021 | Politik | 6 Kommentare

Die jungen Liberalen von Halle sind erbost: das EM-Stadion in München soll beim  Gruppenfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn nun doch nicht in Regenbogenfarben als Zeichen für Toleranz und Gleichstellung leuchten. Die UEFA hatte den entsprechenden Vorschlag der Stadt München abgelehnt. Dies sollte ein Protest gegen die homophobe Politik von Ungarns Staatschef Victor Orban sein. Die UEFA machte jedoch einen Rückzieher – angeblich aus Gründen der politischen Neutralität.

In einem offenen Brief wendet sich nun die Jungendorganisation der FDP, die Jungen Liberalen, an die Stadt Halle.  Die Stadt soll wenigstens vor dem Rathaus die Regenbogenfahne hissen. Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Geier,

in den letzten Wochen zeigte sich der Fußball und vor allem die UEFA von einer mehr als düsteren Seite. Erst nahm sie Ermittlungen gegen Manuel Neuer
wegen einer Regenbogenbinde auf, dann kippte sie den Antrag auf Beleuchtung der Allianz-Arena in den Farben der LGBTIQ+ Community.

Das in Ungarn beschlossene, homophobe Gesetz, welches klar homosexuelle Menschen als gesellschaftliches Feindbild deklariert, war der Auslöser für
diese Aktionen unserer Nationalmannschaft und der FDP München. Die UEFA, welche vor dem Turnier ein klares Bekenntnis zur Akzeptanz und Toleranz
zeigt, revidierte dies augenscheinlich bei dem kleinsten Aufkommen von Gegenwind.

Seien wir als Stadt ein leuchtendes Gegenbeispiel.

Wir als Junge Liberale Halle (Saale) bitten sie inständig darum, lassen sie die Stadt Halle Farbe bekennen. Wir sind eine weltoffene Stadt in der kein Platz für Hass, Intoleranz oder Ausgrenzung ist und wir möchten, dass dies auch so bleibt.

Deshalb fordern wir sie auf vor dem Rathaus der Stadt Halle die Regenbogenfahne zu hissen. Setzen wir gemeinsam ein Zeichen und sagen diesem
homophoben Gesetz in Ungarn den Kampf an. Wir dürfen nicht zulassen, dass in Europa dieses rückwärtsgewandte Gesellschaftsverständnis Fuß fasst.

Tim Kehrwieder

Vorsitzender der Jungen Liberalen Halle (Saale)

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