Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau bedauert „Brexit“
24. Juni 2016 | Politik | 5 KommentareDie Unternehmerschaft im südlichen Sachsen-Anhalt bedauert das Votum der Briten, sich von der Europäischen Union abzuwenden. „What a pity – wirklich schade“, kommentiert Carola Schaar, Präsidentin der Industrie- und Handels-kammer Halle-Dessau (IHK), den Ausgang des Referendums im Vereinigten Königreich. „Wir respektieren die demokratische Volksentscheidung – auch wenn wir sie für problematisch halten.“
Das Vereinigte Königreich sei aktuell der zweitwichtigste Absatzmarkt für Produkte und Dienstleistungen aus Sachsen-Anhalt, erklärte Schaar. 2015 umfassten die Exporte knapp 1,2 Milliarden Euro. Dabei wurden vor allem Metalle, chemische und pharmazeutische Erzeugnisse sowie Nahrungs-güter dorthin geliefert. In den letzten fünf Jahren hätten sich die Exporte über den Ärmelkanal nahezu verdoppelt. „Diese Erfolgsgeschichte wird zwar nicht abrupt gestoppt“, sagt die IHK-Präsidentin, „aber sie kann nicht einfach fortgeschrieben werden.“ Insbesondere der Markteintritt für neue Interessenten dürfte schwieriger werden.
Die Folgen des „Brexits“ würden für die Unternehmen durchaus spürbar werden. „Denn egal, ob Großbritannien dann ein EU-Drittstaat wird oder dem Europäischen Wirtschaftsraum beitritt: Die Bürokratie im Exportgeschäft wird zunehmen“, erwartet Schaar. Nicht zuletzt dürften Wechselkursschwankungen zwischen Euro und Britischem Pfund für zusätzliche Risiken sorgen. „Sich gegen diese Risiken abzusichern, wird Geld kosten. Die europäische Politik wäre gut beraten, angesichts der neuen Lage mit einer tragfähigen Strategie für klare Verhältnisse zu sorgen und eine Perspektive aufzuzeigen“, so die IHK-Präsidentin.
(IHK)
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Ja Poldy, die Produktionsstandorte, die man dann ein paar Jahre später klammheimlich, natürlich nach Auslaufen der Förderung, wieder nach D zurückholte, weil entweder Arbeitsmoral oder Qualitätssicherung bzw. Gewährleistungen nicht den Vorgaben entsprachen…
Redhall von was träumst du denn? Das einzige was eventuell von GB nach Deutschland kommen könnte sind Finanzdienstleister. Produzierendes Gewerbe sucht sich andere Standorte, da ist Deutschland nicht erste Wahl. Schon alleine die Kosten für Strom und Umweltauflagen stehen da investitionen im Wege. Frag dich doch mal warum in den späten 90ern die LCD Fabriken von Philips und Thomson in Polen gebaut wurden und nicht in Deutschland. Das Werk wurde dann glaub ich an Funai verkauft. Und da willst du Chemieindustrie, Pharmaindustrie, Automobilindustrie nach Deutschland locken? Da haben Bürgerinitiativen und Umweltverbände aber bestimmt was dagegen. Ist damit doch Bautätigkeit verbunden und das kann der Deutsche ja nunmal garnicht haben das sich in seiner Umgebung etwas verändert.
Also Verlegung von Europazentralen(Büros) von GB nach D vielleicht, Produktionsstandorte eher weniger, die sehe ich eher in Osteuropa.
vom zweitwichtigste Absatzmarkt zum zwilichten Standort.
Und wer zahlt die Rechnung?
Refugees welcome
Ich sehe Brexit als Chance für unsere Region, die japanischen autokonzerne, die blöder Weise auf der Insel investiert haben, brauchen -Ausweichstandorte.
Ein offensices Vorgehen von Bund, Land und Stadt wäre da sehr hilfreich!
Und auch der chemischen Industrie sollte man nen Teppich ausrollen.
Ob die aber soweit denken?