„Illegale Entmietung“? Linke erklärt sich solidarisch mit den Mietern der Großen Steinstraße 34

20. April 2022 | Politik | Ein Kommentar

Das Haus Großen Steinstraße 34 ist ein mehrstöckiges, bislang  unsaniertes Wohnhaus. Der bisherige Eigentüner hat es verfallen lassen, wie Radio Corax vor wenigen Tagen berichtete. Anfang des Jahres wurde es an einen neuen Eigentümer verkauft – vermutlich mit hohem Gewinn, denn auch in Halle steigen die Immobilienpreise in unermessliche Höhen. Der neue Eigentümer hat angekündigt, kernsanieren zu wollen. Die bisherigen Mieter sollen ausziehen, wogegen sie sich wehren.  Vor knapp zwei Wochen finden nun trotzdem Baumaßnahmmen in dem Haus statt – ohne Rücksicht auf die dort noch lebenden Bewohner, Lärm inklusive. Die Mieter haben sich nun zum Bündnis „Stein34 bleibt.“ zusammen geschlossen. Man findet sie auf Twitter unter  https://twitter.com/stein34bleibt und bei Instagram: https://www.instagram.com/stein34bleibt/

Der Stadtvorstand von DIE LINKE Halle hat sich mit den Bewohnern wie folgt solidarisch erklärt : „Die Berichte über mutmaßlich unsachgemäße und gegen die Mieter:innen gerichtete Maßnahmen in der Großen Steinstraße 34 besorgen uns als LINKE sehr. Gerade vor dem Hintergrund des Eigentümerwechsels und einiger veröffentlichter Kündigungsschreiben ist es nicht auszuschließen, dass es sich dabei um illegale Entmietungsmaßnahmen handelt. Diese müssen umgehend eingestellt werden, der Eigentümer muss für Aufklärung sorgen. Darüber hinaus muss er das Gespräch mit allen Betroffenen und insbesondere mit der Initiative Stein34 suchen.
Allgemein gilt für uns, dass Mieter:innen nicht verdrängt werden dürfen. Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum und lebendige Viertel, in denen auch Gewerbe bestehen können. Es ist nicht hinnehmbar, dass das Profitstreben Menschen die Wohnung und einem Viertel die Zukunft nimmt, was auch in Halle immer wieder droht. Deshalb braucht es einen Mietendeckel und mehr gemeinwohlorientierten Wohnraum. Es war ein schwerer Fehler, dass die hier thematisierte Immobilie überhaupt in privatwirtschaftliche Hände gelangt ist.“


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