Hasi: Polizei bricht Räumung für heute ab. Abendliche Unterstützer-Demo vor dem besetzten Haus.

21. November 2018 | Politik | 23 Kommentare

14:15 h: Die Demo der Hasi-Anhänger startet auf dem Marktplatz. „Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Hasi klaut“ ist zu hören. Zuvor hatte man an Passanten und untereinander abgewartet und Tee ausgeschenkt.

Bei deutlicher Polizeipräsenz auf dem Marktplatz verlief bisher alles ohne Zwischenfälle.

Nach unruhigen Zeiten sieht es dagegen rund um das besetzte Haus in der Hafenstraße Nr. 7 aus. Die Straße ist weiträumig abgesperrt, weder Saline noch das Kaufhaus Lührmann können besucht werden. Nicht einmal die Straßenbahn hält an der Haltestelle Saline. Passanten dürfen nur nach Angabe von Gründen (Anwohner) und Vorlage eines Ausweises passieren. Um das besetzte Haus herum scheint es auf den ersten Blick ruhig. Die Fenster und Türen sind blickdicht verrammelt, aber aus dem Schornstein raucht es. Hoch oben auf dem Baumhaus im Baumhaus haben zwei Personen Platz genommen. Freiwillig scheint man das Haus nicht hergeben zu wollen.
Derweil bremsen Protestierer mit Transparenten den Berufsverkehr aus, so etwa auf der Merrseburger Straße und der Hochstraße.

Update 15:15 h: Gerade war zu erfahren, dass den besetzern Wasser und Strom abgestellt wurde. 16:00 h  ist der Besuch der Gerichtsvollzieherin angesagt, dann wird es dunkel.

Vorwurf: Polizei behindert Presseberichterstattung

Journalisten und Parlamentariern wird offenbar der Zugang zur Hafenstraße verweigert. Dies berichtet soeben Landtagsabgeordnete Henriette Quade auf Twitter: „Derzeit lässt die meine Kollegin sowie Presse nicht zur Hafenstraße 7 durch. Sowohl parlamentarische Beobachtung als auch freie Berichterstattung müssen sichergestellt werden!

HalleSpektrum kann diesen Vorwurf übrigens bestätigen. Trotz Absprachen mit der Polizeidirektion Süd wurden wir vor Ort von den dortigen Beamten nicht durchgelassen.

16:05 h. Die bürgerliche Dämmerung hat begonnen. Die Gerichtsvollzuieherin ist im besetzten Haus angekommen. Was weiter passiert, ist unklar. Es gibt Diskusskionen:  nach Rechtsauffassung des Hasi-Anwaltes gilt der Räumungstitel nur für Capuze-Verein. Nicht für sonstige Bewohner bzw Nutzer, die vom Verein geduldet werden, oder sogar „Untermietverträge“ hätten. Ob Mitglieder des Capuze e.V. auf dem Gelände sind, ist unklar. An der Ecke Mansfelder Str/Hafenstraße hat sich derweil spontan eine Kundgebung mit ca 30 Personen eingefunden, „um die Räumung kritisch aus der Nähe zu begleiten“.

Friedlichen, passiven Widerstand angekündigt

16:20 Die Polizei soll wohl alle Personen vom Hasi-Gelände entfernen, heisst es auf Twitter.

Derweil erklären die „Hasis“ auf Twitter, sich mehrere Menschen auf Baumhäusern und im Haus befinden. „Sie werden passiven Widerstand leisten und friedlich bleiben.“, heißt es.

Polizei bricht Räumungsaktion ab

Überraschende Wende: Kurz nach 17:00 Uhr verkündet die Polizei, dass die Räumung für heute beendet sei. Es soll offenbar auch auf Seiten der Polizei rechtliche Bedenken gegeben haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Aufzug. Nachts, in der Hafenstraße.  Demonstranten und eine Trommelgruppe ziehen mit der Polizei vor das Haus.

Damit ist der Abend noch nicht beendet. Bis gegen ca. 20.00h die Polizeiaufgebote erkennbar abziehen, bzw. reduziert werden, bleibt die Stimmung angespannt. Kurz vor 20:00 Uhr gestattet die Polizei, der etwa auf 100 Personen angewachsene Demogruppe von Hasi-Unterstützern, durch die Hafenstraße vor das besetzte Haus zu ziehen. Teils unter Beifallsbekundungen -selbst einiger Anwohner, die im Fenster lehnen – zieht die bunte Truppe, begleitet durch die Polizei, vor das Haus. Es bleibt ruhig, vom Haus aus gibt es Lichtsignale, jemand skandiert von dort aus dem Fenster „Hasi bleibt“, die Gruppe erwiedert.

 

(Fortsetzung folgt bestimmt)

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