Haseloff: Zunächst keine Änderung der Impf-Priorisierung vorgesehen

2. Februar 2021 | Natur & Gesundheit, Politik | Keine Kommentare

Als das EU-weite Impfen Ende Dezember endlich begonnen hatte, hatte man sich nach langem Ringen endlich dazu entschlossen, als erstes die Hochrisikogruppen, also hochbetagte Personen und diejenigen, die zu ihnen Kontakt haben, wie etwa Pfleger und medizinisches Fachpersonal, zu impfen. Nachdem nun aber mit dem Impfstoff von AstraZeneca ein Vakzin auf den Markt gekommen ist, welcher nach den Empfehlungen der EU-Arzneimittelbehörde EMA bevorzugt für Menschen unter 65 Jahren verwendet werden sollte, während ältere Personen mit den auf mRNA-Technologie basierenden Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna geimpft werden sollten, stellt sich die Frage nach der Impfreihenfolge nun erneut.

Ministerpräsident Reiner Haseloff sagte mit Blick auf die erwarteten Impfstofflieferungen, dass bis Ende März  alleine in Sachsen-Anhalt weitere 60 000 bis 80 000 Menschen mit voller Schutzwirkung gegen das Coronavirus geimpft werden könnten. Er wolle allerdings weiterhin vor allem die Hochbetagten und das Personal in Pflegeheimen, Tagespflege, Krankenhäusern, Ambulanzen und Arztpraxen versorgen.

Zuvor hatte Haseloff zusammen mit seinen Amtskollegen von Bund und Ländern beim gestrigen Impfgipfel über die aktuelle Corona-Lage beraten und sich über Lieferungen und mögliche Impf-Strategien auch von den Impfstoffherstellern informieren lassen. Dabei ging es unter anderem auch darum, die Prioritätsfolge zu ändern.

Bildungsminister Marco Tullner hatte in diesem Zusammenhang bereits gefordert, nunmehr auch Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher bei der Impfung zu bevorzugen. Er argumentierte, dass geimpftes Personal in den Schulen und Kitas des Landes für eine Stabilisierung des Systems ganz besonders wichtig sei. Hierfür sprach sich unter anderem auch die Linken-Fraktionschefin Eva von Angern aus.

Regierungschef Haseloff erteilte diesen Wünschen zunächst eine Absage. Frühzeitige Impfungen von Lehrkräften seien beim gestrigen Gipfel-Treffen zwar diskutiert worden, allerdings lege die Impfkommission die Impfreihenfolge weiter nach dem Risiko fest, schwer an Covid-19 zu erkranken und nicht an der Kontaktdichte und dem damit verbundenen Ansteckungsrisiko. Das Land müsse sich daher auch weiterhin an die Bundesregeln halten. Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne ergänzte, dass sie sich dafür einsetzen würde, auch das pädagogische Personal in der Impfreihenfolge hochzustufen, wenn es zu einer Veränderung in der deutschlandweiten Priorisierung käme.

Abschließend gab Ministerpräsident Haseloff an, die bisherigen Impfpläne aufgrund des zu erwartenden Nachschubs aktuell nicht verändern zu können. Er gehe aber weiterhin davon aus, dass bis zum Ende des kommenden Sommers jeder impfbereite Sachsen-Anhalter die volle Impf-Schutzwirkung bekommen kann.

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