Gedenkstätte Isenschnibbe in Sachsen-Anhalt wird eingeweiht

15. September 2020 | Bildung und Wissenschaft, Kultur, Politik | Keine Kommentare

Anlässlich des Internationalen Tags der Demokratie am heutigen Dienstag, eröffnet die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen im Rahmen eines Festaktes das neu errichtete Dokumentationszentrum mit der Dauerausstellung „Gardelegen 1945. Das Massaker und seine Nachwirkungen“.

Als Ehrengäste nehmen neben Bundespräsident Frank-​Walter Steinmeier und Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff auch Diplomaten aus den USA, Polen, Frankreich und Russland an der Eröffnung teil.

Die neue Dauerausstellung im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte setzt sich am historischen Tatort mit dem Massaker in der Isenschnibber Feldscheune im April 1945 auseinander, bei dem 1.016 KZ-​Häftlinge grausam ermordet worden. Das sogenannte nationalsozialistische Endphasenverbrechen wird in der Ausstellung im Kontext der europaweiten Räumung der deutschen Konzentrationslager vor den alliierten Truppen während der letzten beiden Kriegsjahre betrachtet. Dabei werden auch Fragen zur Täterschaft und zur Erinnerungskultur nach 1945 thematisiert.

Erarbeitet wurde die Ausstellung im Rahmen mehrjähriger historischer Recherchen in öffentlichen und privaten Archiven. Sie berücksichtigt neueste Erkenntnisse zur Geschichte des Massakers und präsentiert Exponate, die bislang noch nicht öffentlich zu sehen waren.

Bislang hatte lediglich ein militärischer Ehrenfriedhof mit weißen Kreuzen an das Massaker erinnert. Das neue Dokumentationszentrum, in welches das Land Sachsen-Anhalt etwa 4,3 Millionen Euro investierte, bietet dazu nun eine historische Ausstellung und soll dafür sorgen die Erinnerungskultur auch weiterhin aufrecht zu erhalten.

Für Besucher ist die Ausstellung dann ab Donnerstag geöffnet.

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