Fridays For Future Halle veröffentlicht Forderungskatalog

21. Juni 2019 | Politik | 4 Kommentare

Die Ortsgruppe Fridays For Future Halle hat einen eigenen Forderungskatalog speziell für die Stadt Halle ausgearbeitet. Als Grundlage steht die Notwendigkeit, das 1.5 GradZiel aus dem Pariser Klimaschutzabkommen zu erreichen.

Der Forderungskatalog ist in verschiedene Themenkomplexe unterteilt und führt erste Maßnahmen und Umsetzungsmöglichkeiten auf, um Halle zukünftig klimaneutral zu gestalten. Die Themen sind Mobilität, Energie, Ernährung und Sonstiges.

Die Hauptforderung im Bereich der Mobilität ist einerseits die Stärkung des Umweltverbunds, also des ÖPNV, des Fahrrad- & Fußverkehrs und Bike- & Carsharings sowie eine autofreie Innenstadt.

Um die Klimaziele auch im Energiesektor zu erreichen, fordern wir einen schnelleren Umstieg auf erneuerbare Energien, bis spätestens 2030 und den Zukauf von Kohle- & Atomstrom zu stoppen. Außerdem wird eine zeitnahe Umrüstung der gesamten Straßenbeleuchtung und Beleuchtung kommunaler Einrichtungen, wie beispielsweise Schulen und Verwaltungsgebäuden auf LED-Technik gefordert.

Im Bereich der Ernährung muss eine gemeinsame Ernährungsstrategie in Kooperation der verschiedenen Akteur*innen von Landwirt*innen bis hin zu Verbraucher*innen angestrebt werden. Außerdem müssen geeignete Strukturen geschaffen werden, um der Verschwendung und dem Wegwerfen von Lebensmitteln entgegenzuwirken.

Des Weiteren fordern wir die Stadt Halle auf, Grünflächen insektenfreundlicher zu gestalten und beispielsweise Blühstreifen anzulegen. Auf städtischen Veranstaltungen und Märkten soll es zukünftig kein Einwegplastik mehr geben, um der Müllproduktion entgegenzuwirken und gleichzeitig zu verringern. Durch den Einsatz von Recyclingpapier können Ressourcen gespart werden und deshalb fordern wir, dass in Schulen, Universitäten und der Verwaltung zukünftig nur noch Recyclingpapier eingesetzt wird.

Wichtig ist hervorzuheben, dass diese Maßnahmen lediglich Mindestanforderungen an eine Stadt sind, um den Herausforderungen des 21ten Jahrhunderts gewachsen zu sein. Im Rahmen einer verantwortungsbewussten Nachhaltigkeitsstrategie müssen darüber hinaus viele weitere Schritte eingeleitet werden. Dieses Forderungspapier soll den Dialog einleiten und spricht sich für einen gemeinsamen Weg mit allen gesellschaftlichen Gruppen innerhalb der Stadt Halle (Saale) aus.

Den Verfassern ist bewusst, dass diese Forderungen ambitioniert sind, doch wenn wir jetzt nicht entschlossen handeln, werden wir das 1,5°C-Ziel verfehlen. Die dadurch entstehenden Schäden werden nicht reparabel sein. Um eine Wende zu erreichen, die von der Gesellschaft mitgetragen werden kann, fordern wir absolute Transparenz und faktenbasierte Aufklärung für alle Bürgerinnen und Bürger. Alle getroffenen Maßnahmen müssen unabhängigen wissenschaftlichen Kontrollen unterliegen, die ihre Wirksamkeit beurteilen. Vor allem junge Menschen müssen wegen ihrer besonderen Betroffenheit stärker in den demokratischen Prozess einbezogen werden.

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