„Frauenfeindlich“: CDU-Verein lehnt Recht auf Homeoffice ab
2. Juli 2021 | Politik | 7 KommentareDer Landesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung in Sachsen-Anhalt (MIT), Detlef Gürth, lehnt ein Recht auf Homeoffice ab. Die
Forderung der SPD-Vorsitzenden Esken gehe wieder einmal voll an der Lebenswirklichkeit von Wirtschaft und Arbeitnehmern vorbei. „Eine moderne Arbeitswelt benötigt flexible Arbeitsstrukturen. Diese sind kein Selbstzweck und müssen im Einklang mit der Unternehmenskultur und innerbetrieblichen Prozessen stehen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Arbeitnehmer und Unternehmen in der Lage sind, flexibel auf Sondersituationen zu reagieren“, meint Gürth.
Dabei verweist er auf eine Umfrage von „Bitkom Research“, nachdem die Mehrheit der befragten Bürger dauerhafte Heimarbeit angeblich ablehne. „Die SPD spaltet die Arbeitnehmerschaft. Eine gesetzliche Pflicht auf Homeoffice schafft eine Zwei-Klassen-Arbeitswelt. Dies ist eine klare Ungerechtigkeit gegenüber jenen Arbeitnehmern, deren Tätigkeit nicht für Homeoffice geeignet ist und sie benachteiligt vor allem Frauen, da die Lasten von Familie und Beruf auf deren Schultern abgeladen werden“.
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Zu einer Win-Win-Situation gehören zwei, sonst ist es nur Win.
B2B ist ja richtig, keiner zwingt irgendwen ins Homeoffice. Aber ein Recht auf Homeoffice ist tatsächlich für die Arbeitnehmer eine win-win Situation, da kann der Arbeitnehmer entscheiden wie er es macht, sofern sein Job dafür geeignet ist.
Der liebe Gott macht immer homeoffice, wer aber erklärt das einem CDU Mitglied?
Das mit der Pflicht sollte gut überlegt sein.
@B2B „… individuell verhandelt werden ….“
Ist das nur eine lächerliche Position. Die Verhandlungsposition als Arbeitnehmer ist bei 90% der AN immer mies. Klar gibt es wenige Jobs, wo der AN eine gute Position hat, aber da bieten die AG schon von selbst HO an. Ich könnte HO machen, unser Chef lehnt aus Kontrollwahn grundsätzlich HO ab und so geht es 90% der AN.
Zudem soll es keinen Zwang zum HO geben aber eben ein einforderbares Anrecht.
Klar können Handwerker, Köche, Kellner oder Produktionsarbeiter nicht im HO arbeiten.
Aber die wollen dies auch nicht und wenn ja, dann würden die umschulen.
Es sollte für AN die fordernde Möglichkeit bestehen, HO einzufordern, ohne das dies arbeitsrechtliche Probleme im Nachhinein gobt.
Totschlagargumente wie die Sicherheit können heute ohne weiteres gelöst werden.
„Eine gesetzliche Pflicht auf Homeoffice schafft eine Zwei-Klassen-Arbeitswelt. Dies ist eine klare Ungerechtigkeit gegenüber jenen Arbeitnehmern, deren Tätigkeit nicht für Homeoffice geeignet ist“
Was soll daran „ungerecht“ sein? Und was hat derjenige davon, dessen Arbeit Homeoffice nicht kompatibel ist, wenn auch andere nicht von zu Hause aus arbeiten dürfen, obwohl sie es können und wollen?
Es gibt Arbeitsplätze, die sind für Home-Office nicht geeignet. Es gibt sowohl Führungskräfte als auch Arbeitnehmer, die fühlen sich für Home-Office weniger geeignet. Es sollte also in Abstimmung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber individuell verhandelt werden. Das Thema wird zukünftig ein Teil der Bewerbungsgespräche sein. Vor dem Hintergrund Fachkräftemangel müssen die Unternehmen hier etwas bieten. Gesetzliche Vorgaben vom Berliner Elfenbeinturm sind hier contraproduktiv.
Der positive Beitrag zum Klimaschutz durch weniger Pendlerverkehr sollte auf keinen Fall leichtfertig aufgegeben werden.