Feuergefecht im Landtag: CDU will Verbrennen von Gartenabfällen weiter erlauben
11. März 2019 | Politik | 8 KommentareUmweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) möchte ein generelles Verbot von Gartenfeuern durchsetzen. Gegenwind kommt vom Fraktionspartner CDU Die Ansage ist klar: „Die Umweltministerin wird auch mit dem zweiten Versuch scheitern“, erklärt der Umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag, Andreas Schumann.
„Die CDU-Fraktion spricht sich auch jetzt gegen ein landesweites Gartenfeuer-Verbot aus. Es ist nicht das erste Mal, dass die Umweltministerin ein derartiges Verbot durchsetzen will. Vor zwei Jahren ist sie nach heftigem Protest gescheitert. Es blieb bei einer Verordnung, wonach die Landkreise in ihrer eigenen Zuständigkeit die Gartenabfallverbrennung regeln.“
Insbesondere im ländlichen Raum sei es den Bewohnern nicht zuzumuten, ihre Gartenabfälle kilometerweit zur nächsten Deponie zu befördern, findet Schumann. Dort fallen bei vergleichsweise größeren Grundstücken auch mehr Abfälle an. „Die jetzigen Regelungen sind auf die Bedürfnisse der Bewohner in den jeweiligen Landkreisen zugeschnitten und haben sich als sehr praktikabel erwiesen. Einen ideologisch gesteuerten Verbotswahn wird es mit der CDU-Fraktion nicht geben!“
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Es gibt übrigens auch Komposthaufen.
Eberhard Cohrs fragte Bobby Böhlke :“ Und was is mit dem Quarke?“
Ich frage: Und was ist mit dem Grillen?
Meine Gartenabfälle nimmt die braune Tonne auf, will sagen, dass ich keinen Garten besitze. Aber die Probleme der Gärtner kann ich gut verstehen. Könnte man nicht ala SPERRMÜLL eine Abholaktion ins Leben rufen? Würde auch Arbeitsplätze schaffen, wäre also vielleicht nicht ganz sinnlos ( um nicht den dämlichen
Englisch- Import „das würde Sinn machen“ 🙁 ) zu verwenden. Und ja- Knüppelkuchen backen macht ja ooch Stoob!
Geht mir wie Dir, @teu. Ganz genau so.
Für mich ist der Geruch von Gartenfeuern auch eng mit meiner Kindheit verbunden. Vögelzwitschern, dezenter Gartenfeuergeruch in der Luft und das leise Knattern der Sportflugzeuge am blauen Himmel. Mit dem kleinen Tretroller allein durch die Gegend fahren. Frühlingssamstag in einer kleinen Großstadt am Rhein.
Es ist so, dass ich demnächst mindestens drei Bäume, ca. sechs Meter groß, fällen muss, weil der vorige trockene Sommer deren Absterben verursachte.
Darf ich aber nicht, weil nur bis Ende Februar gesetzlich(?) möglich.
Zum Thema: Es ist wohl notwendig geworden den Begriff „Gartenabfälle“ zu präzisieren.
Also, was ist das?
Dazu, wo finden denn die Verbrennungen statt?
Ich habe eine offene Feuerstelle, dazu noch einige Öfen, also die Dinger mit Schornstein.
Was werfe ich wo rein?
Rauch aus Schornsteinen ist noch nicht verboten, oder?
Ich mag es aber spätnachmittags, ein Knäckerchen, und Struppi sitzt neben mir und ich trinke in Ruhe ein Bier.
Da es meine Nachbarn auch so halten, kann ich den Politikern mitteilen: L.m.a.A.
Machst du nie Feuer im Garten? Oder sonstwo?
Ich weiß noch, wie es war, als der alte CDU Landrat im Saalkreis das Sagen hatte. der ganze Saalkreis war benebelt!
Das sehe ich mit zwiespältigen Gefühlen. Das Entzünden eines Feuers im Freien gehört zu den ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Seit 600.000 Jahren macht der Mensch das. Mit Sicherheit hat der Mensch sich in dieser Zeit evolutionär an die Belastung dieser Sorte „Feinstaub“ und Pyrolyseprodukten gewöhnt, ebenso wie an den angeblich überflüssigen, m.E. aber essentiellen Fleischverzehr. Bin absolut dagegen, elementare Formen des Menschseins uns Primaten von übereifrigen Bürokraten plötzlich austreiben zu lassen.
Natürlich muss die Stinkerei mit frischen Ästen und Grünschnitt nicht sein. Hier ist Rücksichtnahme gefordert. Aber wenn unsere Kinder eines Tages nicht mehr wissen, wie ein Feuer entzündet wird, wenn sie nicht wissen, wie ein Bach gestaut wird und wie man ohne Aufsicht der Eltern und ohne Fangnetz auf einen nicht DIN- genormten Baum klettert, läuft was falsch in der Gesellschaft.
Den Dieselruß, den stattdessen die Muttipanzer auf dem Weg zum Kindergarten, zur Musikschule oder zum Indoorspielplatz ausstossen, den sollen wir aber alle akzeptieren. Perverse Welt. An dessen hochreaktive Oberflächenchemie sind wir schon deshalb nicht gewöhnt, weil es ihn erst seit 50 Jahren gibt ( Von Klimaschadstoffen mal abgesehen).
Vernünftig und umweltbewusst handeln heist bei der CDU „ideologisch gesteuerter Verbotswahn“. Na prima. Nicht zuzumuten ist zum Beispiel den Städtern sich jährlich um die gleiche Zeit zustänkern zu lassen. Die Landkreise haben gefälligst Sorge dafür zu tragen, dass in zumutbaren Abständen Gartenabfälle abgelegt werden können. Dann fiel auch die jährliche Kokelei weg.
Und, auch in den Städten gibt es Gartenanlagen.