FDP-Fraktion lehnt Nachholen von Feiertagen ab
1. Mai 2022 | Politik | 13 Kommentare
Andreas Silbersack. Foto: FDP
Der Vorsitzende der FDP-Fraktion Sachsen-Anhalt Andreas Silbersack hat den Vorstoß der Linken im Magdeburger Landtag zum Nachholen von Feiertagen, die auf ein Wochenende fallen, scharf kritisiert. „Von dieser nicht ganz neuen Idee der Linken halten wir als Freie Demokraten nichts und lehnen sie ganz klar ab“, sagte Silbersack am Sonntag.
Weiter erklärte der Fraktionschef der Liberalen im Magdeburger Landtag: „Gerade jetzt in der aktuellen Lage voller historischer Herausforderungen muss unser Land wettbewerbsfähig bleiben und braucht eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik. Da können wir es uns schlicht nicht leisten, zusätzliche freie Tage quasi zu erfinden. Ohnehin haben wir in Deutschland bereits die kürzeste Jahresarbeitszeit in der EU und halten im europäischen Vergleich einen Spitzenplatz bei der Gesamtzahl der Frei-Tage durch Urlaub und Feiertage. Darüber hinaus haben die Feiertage eine historisch gewachsene Bedeutung, die unabhängig von Wochentagen ist. Diese historisch gewachsene Bedeutung würde durch Ausgleichstage doch ad absurdum geführt.“
Hintergrund: Die Linke hat angekündigt, im Mai einen Antrag im Landtag einzubringen, damit gesetzliche Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, künftig wochentags nachgeholt werden.
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Ohne die FDP hätten wir nicht den katholischen 3 Königstag,die wollten ihr Treffen auch nicht aufs Wochenende rollen!
Da hat @“Elfriede“ aber wüst umsich geschlagen.
Rollende Schicht ist ein Fremdwort? Oder arbeiten die nicht produktiv? Denen ist letzlich der feiertag wurscht, wenn es einen Ausgleichstag gibt oder ordentlich mehr auf die Kralle.
Weshalb ist „oben ohne“ gendern? Zu Ostzeiten wurde dies auch in Bädern entspannt gehandhabt beim Sonnen. Seit den letzten Jahren zog der Puritanismus bei diesem Thema ein. Wer will soll oben ohne ist ja kein MUSS und wer sich belästigt fühlt bleibt zu Hause. Vermutlich werden die Gattinen des ein oder anderen mißmutig drein schauen, wenn die Augen des Göttergatten in die falsche Richtung schauen. 😉
Es war übrigens in Göttingen! Glatt im Westen.
Es scheint Menschen zu geben, die sehr viel Zeit haben, solche nach meiner Meinung blödsinnigen Forderungen zu stellen, um für sich m e h r
h e r a u s z u s c h l a g e n. Klar, stünde ich in einem Arbeitsverhältnis, wäre mir ein Weihnachtsfest immer in dem Jahr am liebsten, bei dem der 24. auf den Mittwoch fällt, denn dann folgen 4 freie Tage.
Dass an den freien Tagen kein Wertschöpfungsprozess
in der Wirtschaft stattfindet, scheint diese Leute nicht zu stören….weil sie mit Intelligenz nicht gut ausgestattet sind.
Ebenso hirnverbrannt, ich habe vergessen, wo das in unserem Lande genau ist, dass Frauen auch „oben ohne“ sich in Schwimmbädern bewegen dürfen, weil
sie gegenüber Männern nicht benachteiligt werden wollen. Bade- Genderei !! Wems gefällt? Bitte.
Mir gefällt es nicht.
„Der Konsum muss allerdings auch erwirtschaftet werden. Bedeutet, das produzierende Gewerbe würde im Gegensatz zum Dienstleistungssektor höhere Kosten haben “
Der Anteil der Lohnkosten in den wenigen Bereichen wertschöpfender industrieller Produktion, die wir in Sachsen-Anhalt überhaupt noch haben, ist dank Automatisierung vergleichsweise gering.
… der Länder sind…
@Hei-Wu, lese ich das richtig, mehr freie Tage um den Konsum anzukurbeln?
Aber interessant ist schon, dass bis auf den Tag der Einheit alle anderen Feiertage Sache der Länder ist.
Der Konsum muss allerdings auch erwirtschaftet werden. Bedeutet, das produzierende Gewerbe würde im Gegensatz zum Dienstleistungssektor höhere Kosten haben, wenn alle variablen Feiertage auf einen Wochentag als freien Tag gelegt würden. (viele Menschen arbeiten auch an den Wochenenden)
Da müßte schon ein Volkswirtschaftler ran, um zu ermitteln, welche Variante für unser Bundesland einen Vorteil bringt.
Viel wichtiger als die Forderungen der Linken wäre es, den Oster- und Pfingstsonntag als offiziellen Feiertag in Sachen-Anhalt festzulegen, da die Zuschläge für Feiertage in einigen Tarifverträgen deutlich höher sind als für Sonntagsarbeit!
Zudem einen gesetzlichen Mindestanspruch auf Sonn- und Feiertagszuschläge z.B. mind. 25 %. Weitergehende Ansprüche könnten tariflich oder individuell immer festgelegt werden.
Ich wäre grundsätzlich für klare Verhältnisse und vielleicht auch einer Reform der Agenda Feiertage, allerdings aus allen Sichtweisen und spätestens dann verliert die Diskussion mit Sicherheit an Sachlichkeit. Wenn Arbeitgeberlobbyverbände den Untergang des Abendlandes prophezeien und Arbeitnehmerverbände glauben, alles erwirtschaftet sich von selbst und zusätzlich deren „politischen Arme“ medial punkten wollen, spätestesten dann geht die Diskussion aus wie bei der Abschaffung der Zeitumstellung in Europa.
Genau. Den 1. Mai auf den 31. April.
Du hast das Zeug zum Arbeitgeberpräsidenten.
Ich schlage als Kompromiss das Vorziehen von Feiertagen vor.
Sorry, Schiedung, das war die Autokorrektur 🙂
Aber um zum Thema zurück zu kommen: Silbersack (auch wenn der Name ökonomisch positiv besetzt ist) scheint von der hiesigen Wirtschaft wenig zu verstehen. Sachsen-Anhalts Wirtschaft ist vorwiegend auf den Kleinkonsumenten orientiert, zudem ist die Freizeitbespaßung und Eventmanagement einer der größten Wirtschaftsfaktoren des Landes. Führende FDP-Funktionäre lebten schon davon. Treffen drei freie Tage aufeinander, brummen die Umsätze in den Supermärkten, als stünde ein Atomkrieg bevor. Wir brauchen mehr davon, es gibt immer noch Käuferschichten, deren Angst vor dem Verhungern offenbar ihnen die letzten Ersparnisse aus dem Portemonaie leiert.
Da kann man nochmal tüchtig die Preise erhöhen und Saisonware unter das Volk schmeißen. Bin für Halloween-Montag als zusätzlichen gesetzlichen Feiertag.
Auch der Spritumsatz ist noch steigerungsfähig. Wir brauchen mehr Reisetage, um die bundesweite innerfamiliäe Kleinlogistik im Bereich generationsübergreifender Subsisidiarwirtschaft zu unterstützen.
Es gibt noch viel mehr rauszuholen …
Schiedung bitte, alles andere sind Versionen, welche leider schon negativ besetzt sind.
Scheidung schrieb: „Zudem wäre jedes Jahr die Anzahl der „freien Tage“ gleich.“
Das wäre aber die Basis, auch für teilzeitbeschäftigte eine Basis für gerechte Entlohnung zu sichern. Wer beispielsweise nur Dienstag und Mittwoch als Arbeitszeit im Vertrag stehen hat, ist ja heute benachteiligt.
„Ein Feiertag soll ja in seinem Ursprung nach nicht als zusätzlicher Urlaubstag dienen!“
Der Satz ist nicht korrekt, inhaltlich stimme ich ihm aber zu.
Ansonsten sind Feiertage eine nationale Angelegenheit.
Ist in anderen Ländern teilweise üblich, fällt dieser auf einen Samstag, so wird der Freitag frei gegeben, bei Sonntag auf den Montag.
Aber viel mehr geht es bei Feiertagen doch um die Ausübung von Religion oder einer politischen Überzeugung. Ein Feiertag soll ja in seinem Ursprung nach nicht als zusätzlicher Urlaubstag dienen!
Nun ist es je nach Religion und pol. Überzeugung recht differenziert zu betrachten!
Vorteil der Forderungen der Linken wäre ein gerechter Ausgleich der Lasten und dessen langfristige Planbarkeit. Allerdings unter dem Aspekt weniger Feiertage. Viel Spaß bei Vorschlägen Feiertage zu streichen.
Zudem wäre jedes Jahr die Anzahl der „freien Tage“ gleich.
Dies träfe auch für Feiertagszuschläge zu, welche man dann ggf. streichen müsste.
Zudem stellt sich die Frage, muss ein Angestellter in einer Moschee, welcher durch muslimische Gemeinde angestellt ist für den Karfreitag Feiertagszuschlag erhalten, wenn er im Rahmen seiner Tätigkeit das Freitagsgebet organisiert?
Andererseits wäre es fair, dass ein Angehöriger einer anderen Religion als der Christlichen, einen christlichen Feiertag mit einem Feiertag seiner Religion zu tauschen?
Diese Fragen lassen sich mit Landesgesetzen nicht lösen. Ein Vorteil wäre zusätzlich, dass ein Arbeitgeber seine Arbeitnehmer zur Ausübung ihrer Religion variabel freistellen könnte/müsste.
Aber auch freiwählbarere arbeitsfreie bezahlte Religionstage wären eine Variante.
Die allerdings nicht begründet werden müssen, sondern als Anspruch bestehen.
Das der 1.Mai auf ein Wochenendtag fällt, passiert in diesem Jahrzehnt 3 mal glaube ich, 2021, 2022, 2027. Das sind 30% Lasten Arbeitnehmer und 70% Arbeitgeber.
Dies sollte vertretbar sein!
Einen Tag der Einheit, (wobei der 9.11. in Summe seiner Bedeutung als Gedenktag bedeutender ist) sollte auch genau an diesem Tag gefeiert werden! Weshalb der Freitag oder Montag dann noch Urlaub sein soll ist schwer begründbar.