Fachkräftezuwanderungsgesetz: „Wichtiger Schritt zur Fachkräftesicherung“

28. Juni 2019 | Politik | 3 Kommentare

Beschäftigungswachstum in Sachsen-Anhalt wird von Ausländern getragen


Das neue Fachkräftezuwanderungsgesetz hilft Sachsen-Anhalt beim Thema Fachkräftesicherung weiter. Das unterstrichen Arbeits- und Sozialministerin Petra Grimme-Benne und der Chef der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen anlässlich der heutigen Verabschiedung des Migrationspakets im Bundesrat.

„Es ist wichtig, den Zugang von Arbeitskräften aus Drittstaaten nach Sachsen-Anhalt zu vereinfachen“
Ministerin Grimme-Benne sagte: „Wir brauchen Fachkräfte aus Drittstaaten, die zu uns kommen wollen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und das wirtschaftliche Wachstum Deutschlands auch weiterhin zu sichern.“

„Sachsen-Anhalt ist eines der Länder in dem die Zahl der Erwerbspersonen am stärksten und schnellsten zurückgehen wird“, erläutert BA-Regionalchef Senius:  „In zehn Jahren haben wir 300.000 Menschen im erwerbsfähigen Alter weniger als noch 2015. Die Zuwanderung aus EU-Staaten wird nicht ausreichen, um den Arbeits- und Fachkräftebedarf zu decken, weil viele EU-Länder mit ähnlichen demografischen Problemen konfrontiert sind wie wir. Daher ist es wichtig den Zugang von Arbeitskräften aus Drittstaaten zu vereinfachen. Wichtig ist auch, dass in Zukunft alle Behörden besser und schneller zusammenarbeiten, um die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse zu beschleunigen. Das ist in der Praxis oft ein Hinderungsgrund für Arbeitgeber, überhaupt ausländische Beschäftigte einzustellen“.

Häufig können Arbeitgeber ihre Stellen nur noch mit Ausländern besetzen, weil es an deutschen Arbeitskräften fehlt

Nach BA-Daten wird das Beschäftigungswachstum in Sachsen-Anhalt aktuell überwiegend von Ausländern getragen, die Zahl der deutschen Beschäftigten schrumpft. Konkret stieg die Zahl der ausländischen Beschäftigten im Land zwischen September 2017 und 2018 von 26.613 auf 31.876 (+19,8%), während die Zahl der Beschäftigten Deutschen im gleichen Zeitraum von 778.004 auf 777.099 zurückging (-0,1 Prozent). „Häufig können Arbeitgeber ihre Stellen nur noch mit Ausländern besetzen, weil es punktuell an deutschen Arbeitskräften fehlt. Dieser Trend wird sich wegen der starken Alterung der Bevölkerung fortsetzen“, erklärte Kay Senius. Grimm-Benne ergänzte, es sei richtig, dass der Fokus auf Engpassberufe im Gesetz entfalle. Damit könnten auch erstmals Fachkräfte mit qualifizierter Berufsausbildung einwandern, bisher sei das nur Akademikern möglich gewesen und Fachkräften aus ganz bestimmten Berufen. Flankiert werde das durch bessere gesetzliche Grundlagen für die Förderung der Ausbildung von Ausländerinnen und Ausländern und zur Ausbildungsduldung. Gut integrierten Geduldeten, die unsere Sprache sprechen, eine Ausbildung machen oder arbeiten, werde jetzt eine verlässliche Bleibeperspektive gegeben.

Die meisten ausländischen Beschäftigten kommen aus Polen, Rumänien und Syrien

18.075 ausländische Beschäftigte in Sachsen-Anhalt kommen aus EU-Staaten. Mit 8.400 Männern und Frauen bilden sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus Polen die die größte Gruppe unter den ausländischen Beschäftigten, gefolgt von 2.581 Rumänen und 2.431 Syrern. Der Anteil ausländischer Beschäftigter an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag im September 2018 in Sachsen-Anhalt bei 3,9 Prozent, deutschlandweit bei 11,9 Prozent.

Zwei Drittel der ausländischen Beschäftigten arbeiten als Fachkraft, Experte oder Spezialist

15,3 Prozent (absolut 4.869) der ausländischen Beschäftigten im Land arbeiten im Verarbeitenden Gewerbe, 12 Prozent als Leiharbeiter (absolut 3.828) 11,9 Prozent (absolut 3.783) sind im Gastgewerbe beschäftigt und 11,4 Prozent (absolut: 3.635) haben einen Job im Bereich Verkehr/Lagerei. Fast zwei Drittel der ausländischen Beschäftigten arbeiten als Fachkräfte, Experten und Spezialisten.

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