Ergebnis eine Katastrophe

5. Juni 2019 | Politik | Keine Kommentare

Die noch Volksparteien genannten CDU und SPD lecken nach den Wahlen die Wunden und kommen aus dem Trudeln gar nicht mehr heraus.

„Mit Blick auf die Verteilung der Erstwählerstimmen ist das Ergebnis eine Katastrophe.“ (Schreiben der JU)

In dem Zusammenhang erreichte uns ein Schreiben von Anna Kreye, der Landesvorsitzenden der Jungen Union (Ju) Sachsen-Anhalt. Damit analysiert sie die vergangenen Europa- und Kommunalwahlen und geht aus der Sicht der Jugendorganisation hart mit ihrer Partei ins Gericht. Sie bemerkt, dass neben der SPD auch die CDU verloren hat und das es ein „Weiter so“ nicht mehr geben kann. Neben den üblichen Parteiloyalfloskeln ist klar der jugendliche Unmut herauszuhören: So beklagt sie:

„Die von der Bundesebene ausgehenden missverständlichen Äußerungen waren ein Schlag ins Gesicht aller engagierten Wahlkämpfer. Sie führten zu Frustration und trugen sicher nicht dazu bei, die CDU zu einer jungen und dynamischen Partei zu machen. Sie bewirkten vielmehr das Gegenteil. Aufgrund der fehlgegangenen Kommunikation in der Debatte um Artikel 13 und die EU-Urheberrechtsreform, die missliche Reaktion auf das Video des Youtubers Rezo und des Verantwortlichmachens der Jungen Union für die Wahlniederlage, mussten wir in den letzten Tagen sogar Austritte von Mitgliedern verzeichnen.“

Die JU fordert, die Jugend „ernst zu nehmen und verstärkt in die Entscheidungsprozesse um die Fragen der Zukunft einzubeziehen.“ Gerade deswegen drängt die Junge Union in die Rolle, mehr Verantwortung zu übernehmen:

„Es muss unsere gemeinsame Aufgabe sein, für die jungen Wähler von heute und für die Wähler der nächsten Landtagswahl attraktiver zu werden. Das betrifft Inhalte wie auch die Aufstellung junger Kandidaten. Seit zwei Wahlperioden gibt es in der CDU-Landtagsfraktion keinen Vertreter von unter 30 Jahren mehr. Das ist meinen Mitgliedern und auch den Wählern nicht mehr zu vermitteln und demotiviert.“

Ist die CDU nur noch eine Partei von „alten Säcken“? Frau Kreye drückt es nicht so extrem aus. Aber genau so ist es gemeint! Die JU steht zwar zu Sven Schulze als Europaabgeordneten, aber das nimmt ihn nicht von Kritik aus:

„Wenngleich er kurz vor der Wahl doch einen sehr überflüssigen Kommentar in Bezug auf Art. 13 von sich gab, welcher auch viele von uns verärgerte. Aus welchen Gründen dies auch passierte, geholfen hat es uns angesichts des Jungwählerergebnisses nicht.“

Es wird gefordert, dass die CDU wieder für Inhalte und Zukunftsvisionen stehen muß. Und sie fährt selbstkritisch fort: „Wir haben an der einen oder anderen Stelle ein Stück weit verlernt, nicht Politik über die Köpfe hinweg, sondern vielmehr für den Menschen zu machen.“

Die CDU soll wieder „Sachsen-Anhalt-Partei“ werden, so der Wunsch.

„Der Weg dorthin erfordert Veränderung und ein maßgebliches Umdenken auf Bundes- sowie Landesebene.“

Und das Schreiben schließt optimistisch: „Die Partei sollte deshalb endlich aufwachen und gemeinsam mit ihren Vereinigungen, Mitglie-dern und den Bürgern vor Ort daran arbeiten, wieder zur alten Stärke zurückzufinden.“

Das ganze Schreiben im Original: Auswertung_Europa- und Kommunalwahlen_Junge Union

 

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