Dr. Karamba Diaby und Konsul Jon J. Magsaysay (USA) zu Besuch an der Latina

18. März 2017 | Bildung und Wissenschaft, Politik | 2 Kommentare

Dr. Diaby und Herr Magsaysay nutzen die Zeit, auch die Anne-Frank-Ausstellung zu besuchen

Am Freitag, 17. März 2017, besuchte Jon J. Magsaysay, Konsul für politische und wirtschaftliche Angelegenheiten des US-Generalkonsulats Leipzig, in Begleitung des Bundestagsabgeordneten Dr. Karamba Diaby (SPD) das Landesgymnasium Latina August Hermann Francke . Bei einem Rundgang durch die Schulgebäude gab es auch kurz die Gelegenheit, einen Blick in die Anne-Frank-Ausstellung und die Schulbibliothek zu werfen.

Während Angela Merkel bei Donald Trump weilte, Horst Seehofer den russischen Bären kraulte und Bodo Ramelow im schönen Catalunya Gespräche führte, gab es an der Latina mit Konsul und Bundestagsabgeordneten Weltpolitik im Kleinen. Oder Weltpolitik der Zukunft? Denn wer aus Politik und Gesellschaft über „die Jugend“ schimpft, hätte an diesem Vormittag im Saal sein müssen: Die Moderation wurde von einem zweiköpfigen Team aus der Schülerschaft sehr kompetent und fachkundig selbst übernommen. Das Gespräch mit dem Konsul lief selbstverständlich auf Englisch ab. Auch die Fragen aus dem Schülerplenum wurden in z.T. lupenreinen und akzentfreien Englisch gestellt. An der Sprachkompetenz der deutschen Schülerinnen und Schüler konnte der Konsul also keine Mängel finden, dafür geriet er selbst bei kritischen Fragen einige Male leicht ins Schwitzen und rettete sich in einen reichen Fundus diplomatischer Floskeln. Mit einem Präsident wie Donald Trump hat man es als Diplomat wirklich nicht leicht und angesichts dessen vertrat Jon Magsaysay die Positionen der US-Adminstration auf sehr sympathische Weise. Ein kritisches Thema war z.B. der Waffenbesitz in den USA. Offenere Worte konnte Dr. Diaby den Schülern mit auf den Weg geben: Die größere Aufrüstung der USA, wie von Donald Trump geplant, sieht er sehr kritisch. Auch die Forderung nach einem größeren Beitrag Deutschlands zur Aufrüstung kann er nicht mittragen. Denn alle Aufrüstung und alle Kriege der vergangenen Jahre haben zu mehr Destabilisierung und Elend geführt. Die Flüchtlinge, die uns in den letzten Jahren erreichen, sind ein Ergebnis dieser verfehlten Politik. Für diese Bemerkungen gab es spontanen Beifall aus der Schülerschaft. Aber auch in der Innenpolitik zeigte Dr. Diaby Konsequenz, als er sein Unverständnis über Begriffe wie „Deutschtürken“ zeigte. Er selbst fühlt sich als Deutscher.

Beide Gäste diskutierten auf Augenhöhe mit den Schülerinnen und Schülern. So ist positiv zu schließen: Veranstaltungen dieser Art sollten öfters stattfinden, um das Verständnis für Politik und Diplomatie bereits in der Schülerschaft zu wecken und sie teilhaben zu lassen. Und dazu sollten nicht nur Vorzeigegymnasien wie die Latina augesucht werden.

Hintergrund:

Seit Juli 2016 vertritt Jon J. Magsaysay als Konsul für politische und wirtschaftliche Angelegenheiten die Vereinigten Staaten von Amerika in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Vor seiner dreijährigen Amtszeit in Leipzig war er bereits als Konsul an den US-Botschaften in Portugal und Angola tätig. Jon Magsaysay wuchs nahe der San Francisco Bay Area auf. Dort absolvierte er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Kalifornien in Berkeley. Im Rahmen seines Masterstudiums in Öffentlichkeitsarbeit besuchte er die Woodrow Wilson School der Princeton Universität im Nordosten der Vereingten Staaten. 2009 trat Jon Magsaysay in den diplomatischen Dienst der US-Regierung ein.

(Quelle für den Hintergrund: US-Botschaft)

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