Doppelspitze bewirbt sich um den Oberbürgermeisterposten

19. September 2019 | Politik | 4 Kommentare

Nun ist heraus, die unabhängigen KadidatInnen Dörte Jacobi und Martin Bochmann bewerben sich um den Oberbürgermeisterposten der Stadt Halle (Saale). Immer wieder von Sprechchören „Doppelspitze, Doppelspitze“ unterbrochen, stellten sie am Abend des 18. Septembers in den Kolonaden ihr Wahlprogramm vor.

Da gibt es interessante Punkte:

Nicht nur die Katalanen wollen unabhängig werden, die Partei fordert auch die Wiederherstellung der vollen Souveränität Halle-Neustadts. Wir sind gerne behilflich, sich in Barcelona zu erkundigen, wie man das richtig aufzieht und Großdemonstrationen von 600 000 Menschen durch Halle-Neustadt organisiert.

Die Hochstraße muß UNESCO-Weltkulturerbe werden!, fordert die Partei zudem. Als Denkmal einer hochindustriellen Zeit ist das auf jeden Fall zu begrüßen. Ob der Vorschlag „Die benachbarten Franckeschen Stiftungen werden privatisiert und zu seniorengerechten Eigentumswohnungen für die Mittelschicht rückgebaut und umgestaltet.“ Freunde finden wird, werden wir noch sehen. Evt. könnten sich die Franckianer dann auch selbstständig machen.

Maut für Fahrzeuge mit SK-Kennzeichen auf dem Stadtgebiet von Halle, könnte im Wahlkampf noch ein Hit werden. Da der Stuhl eines Verkehrsministers gerade wackelt, könnte er als Berater in Mautfragen von Halle angestellt werden. Mit Bayern haben wir ja grundsätzlich gute Erfahrungen. Evt. findet der neue Mann auch einen Himmelswagen für das Landesmuseum.

Endlich soll auch Helmut Kohl geehrt werden. Die Partei hat da bahnbrechende Vorschläge. Apropos Bahn, die Straßenbahn soll endlich auch auf der Peißnitz fahren, denn die Partei fordert: „Wir möchten eine direkte Anbindung der touristisch und kulturell bedeutsamen Peißnitzinsel an das Stadtbahnprogramm, mit den Haltestellen Peißnitzhaus und Peißnitzbühne.“ Bezahlt werden soll es mit Fördermitteln oder durch eine Sondersteuer im Paulusviertel.

Natürlich gibt es auch Vorschläge zur Lösung der Theaterkrise, zu den Schulen und zum Öffentlichen Nahverkehr: „Wir fordern den kostenlosen Nahverkehr für Schülerinnen und Schüler. Aber nur am Freitag.“

Sie sehen, die Partei ist wohl die einzige politische Kraft in Halle, die die Probleme der Bürger wirklich erfaßt. Sie ist nicht auf Zukunftswerkstätten (oder, Frau Jacobi?), nicht im Wald und nicht an der Supermarktkasse zu finden, sondern direkt bei den Bürgern.

Dies und noch viel mehr ist hier nachzulesen.

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