Die LINKE Halle gedenkt Karl Meseberg
10. Februar 2021 | Politik | 6 KommentareErklärung der LINKEN zum 130. Geburtstag des ermordeten Karl Meseberg
Morgen vor 130 Jahren wurde Karl Meseberg in Halle (Saale) geboren. In seiner Heimatstadt liegt er auch begraben, denn er wurde mit 29 Jahren am 13. März 1919 von rechtsextremen Freikorps-Soldaten ermordet. In seinem viel zu kurzem Leben hat Karl Meseberg für vieles gekämpft und kämpfen müssen. Er wurde Former und in der Gießerei zum linken Sozialdemokraten.
Später wurde er zwangsweise in die Marine eingezogen und musste als Matrose für das Kaiserreich im Ersten Weltkrieg kämpfen. Er entwickelte sich zu einem Kriegsgegner und zum überzeugten Sozialisten. Er schloss sich den revolutionären Bestrebungen in der Marine an, die bald als Novemberrevolution bekannt werden und die Monarchie beseitigen und den Krieg beenden sollten.
Karl Meseberg kehrte mit einer Matrosenkompanie in seine Heimatstadt Halle zurück und half dabei, den Arbeiter- und Soldatenrat zu errichten. Die Räte sind spontan entstanden, aber zeigen uns heute den Charakter der Revolution von 1918: Das alte arbeiterfeindliche, autoritäre und militaristische Regime der Hohenzollern musste weg und eine neue Regierungsform geschaffen werden. Halle war eine Hochburg der Rätebewegung, wurde aber im März 1919 von Freikorps-Truppen überrannt, es folgten Blutvergießen und der Mord an Karl Meseberg.
Dieser Mord zeigt uns, wie gefährlich die Propaganda gegen vermeintlich radikale Positionen sein kann. Er zeigt uns, dass man niemals mit Rechten zusammenarbeiten darf und dass der autoritäre Wunsch nach „Ruhe und Ordnung“ zu viel mehr Blutvergießen führen kann. Diese bittere Erkenntnis kam später auch den bürgerlich-demokratischen Parteien und der SPD: Im Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ermordet, im März dann Karl Meseberg und andere Mitglieder der Rätebewegung, im August 1921 ermordeten ehemalige Freikorps-Soldaten den katholischen Ex-Minister Matthias Erzberger, im Juni 1922 den liberalen Außenminister Walther Rathenau. Diejenigen, denen man das Ermorden von Sozialist*innen durchgehen ließ, hörten damit nicht auf: Sie richteten sich gegen alles, was nicht in Richtung Faschismus wollte. In einer Zeit, in der Nazis in den Parlamenten sitzen, Terroranschläge durchführen und Todeslisten schreiben, ist das eine Lehre, die unbedingt beherzigt werden muss.
(Text: LINKE, Halle)
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Auftragsmorde waren es offensichtlich nicht, die Einzeltäter wurden verfolgt, aber in kaisertreuen Kreisen wurden die Morde an Linken begrüßt und mit Milde behandelt. Bei den Morden von Linken an Rechten war es sicher umgekehrt. Der Mord von Mielke(Später Stasi-Minister) an einem Polizisten war aber wohl ein Auftragsmord.
Es wurde sich von rechts und links nichts geschenkt.
Von dieser einseitigen und verlogenen Geschichtsdarstellung der SED habe ich die Schnauze voll.
wolli, du hast offensichtlich ein Problem mit historischen Tatsachen, wenn sie dir nicht in dein vorurteilsbeladenes Weltbild passen?
Zum Antibolschewistenfond und den Auftragsmorden an den wichtigsten Spartakisten (die begannen schon im Januar 19):
https://de.wikipedia.org/wiki/Antibolschewistische_Liga#Einrichtung_des_Antibolschewistenfonds
Ja, so wurde es in der DDR gelehrt.
Die präfaschistischen Freikorps haben die Revolution des Novembers 1918 in Blut getränkt, gerufen von Friedrich Ebert.
Bezahlt aber wurden die Freikorps von denjenigen, die später auch zu großen Teilen Hitler finanziell unter die Arme griffen, die Weimarer Republik zu meucheln: Am 10. Januar 1919 trafen sich etwa 50 Spitzenvertreter der deutschen Industrie-, Handels- und Bankenwelt und richteten einen Antibolschewistenfonds der deutschen Unternehmerschaft ein. Paul Mankiewitz von der Deutschen Bank organisierte das Treffen in den Räumen des Flugverbandshauses in Berlin. Unter den eingeladenen Teilnehmern, die ausdrücklich höchstpersönlich erscheinen sollten, waren Industrieverbandschef Hugo Stinnes, Albert Vögler, Siemens, Otto Henrich (Siemens-Schuckert-Werke), Ernst von Borsig, Felix Deutsch von der AEG, Arthur Salomonsohn von der Disconto-Gesellschaft.
Die Linken gedenken dem ermordeten Karl Meseberg, der von Freikorps-Mitgliedern erst mißhandelt, dann verletzt in die Saale geworfen und erschossen wurde.
Sie schreiben nicht, dass die Haupttäter verfolgt und verhaftet wurden.
Sie gedenken und schreiben auch nicht, dass wenige Tage vor dem Mord an Meseberg Oberstleutnat Klüber mißhandelt, verletzt von der Burgbrücke in die Saale geworfen wurden und erschossen wurde.
Der Mord an Meseberg war eine Folge des Mordes an Klüber. In diesen revolutionären Tagen und Jahren wurden von beiden Seiten noch viel mehr ermordet.
Die Linken berichten einseitig wie die SED, sie wollen eine neue Partei sein, aber hier zeigen sie sich als umbenannte SED:
Ist das ein Schüleraufsatz? 8.Klasse?