Die Grünen widersetzen sich der Forderung nach Abschaffung der ARD
17. Oktober 2017 | Politik | 6 KommentareNach der Forderung vom Staatsminister Rainer Robra, die ARD als überregionalen Sender in seiner heutigen Form abzuschaffen, plädiert Cornelia Lüddemann, Fraktionsvorsitzende der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen für den Erhalt der eigenständigen ARD. „Ich sehe jede Menge Redebedarf zur Modernisierung von ARD und ZDF. Aber mit der Abrissbirne den Sender platt zu machen und Tatort, Lindenstraße und Tagesschau abzuschaffen ist der falsche Weg“, macht Lüddemann klar.
Die ARD ist für Lüddemann mehr als ein wichtiges Fenster zur Welt. „In der heutigen vernetzten Gesellschaft ist es von Bedeutung, dass Bürgerinnen und Bürger mehrere verlässliche Quellen haben, mit denen sie Nachrichten und Ereignisse sicher einordnen können. Allein zehn Millionen Zuschauer folgen jeden Abend die Tagesschau. Die ARD und das ZDF sichern die Vielfalt der deutschen Fernsehlandschaft auf hohem Niveau“, sagt Lüddemann und fügt hinzu: „Die Regionalprogramme stärken zu wollen, geht auch ohne die ARD zu schwächen.“
ARD sichert die Vielfalt der Fernsehlandschaft
Immense Einsparungen können mit Robras Vorschlag mit Sicherheit nicht erzielt werden, während aber der Verlust des Senders ein großes Loch in der Fernsehlandschaft hinterlassen würde. „Tatsächlich produzieren MDR, WDR und Co. bereits heute die Inhalte des ARD-Programms. Selbst im Hauptstadtstudio sitzen nur Journalisten der regionalen Sender“, sagt Lüddemann.
Der Rundfunkbeitrag sollte aus Lüddemanns Sicht nach 2020 stabil bei 17,50 Euro bleiben. „Die Sender selbst müssen kritisch auf ihren Strukturen schauen und Vorschläge für Einsparungen vorlegen, die mehr als nur Kosmetik sind. Überteuerte Live-Übertragungen von internationalen Sportereignissen sind zu überdenken“, so die Fraktionsvorsitzende abschießend.
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Das Zwangssystem, in das ich gerade einzahle, ernährt Dich vortrefflich. Nennt man Rentenkasse. Abschaffen?
Willst Du nicht. Wir Sozialdemokraten übrigens auch nicht.
„Alle Systeme mit Zwangsgebühren fühen m.E. zur Verschwendung und Sebstbedienung der Führungspersonals.“
Niemand musste in die SED einzahlen und es wurde dennoch verschwendet und bedient.
Alle Systeme mit Zwangsgebühren fühen m.E. zur Verschwendung und Sebstbedienung der Führungspersonals.
Bin mir nicht so ganz sicher. Als ich heute sein Interview in der mz las, fand einige seiner Ansichten überzeugend. Es gibt in den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern offenkundige Missstände, die eilends abgestellt werden müssen.
Robras Vorschlag in der dargelegten Form ist zu drastisch und so nicht realisierbar. Aber vermutlich handelt es sich dabei um die Formulierung von maximalen Forderungen, damit am Ende etwas tatsächlich Brauchbares, und nicht nur ein fauler Kompromiss erreicht wird.
Ein Beispiel für die Umfassende Kapitulation der CDu vor der AfD!
Ein durchsichtiger Vorschlag, ausgerechnet den traditionellen CDU-Funk ZDF an Stelle des „Ersten“ treten zu lassen.