Dialog-­Aktion junger Muslime wurde von Islamgegnern gestört. Rechte Hetze im Netz und auf der Straße

15. Februar 2017 | Politik | 4 Kommentare

Im Rahmen der bundesweiten Dialog-­Aktion war die Ahmadiyya Muslim Jugendorganisation am Samstag, 11.02.2017 in Halle (Saale), um mit Bürgern direkt ins Gespräch zu kommen. Die Aktion wurde von einer Gruppe Rechtsextremisten gestört. Die Polizei erteilte der Gruppe einen Platzverweis.  Die polizeibekannte Gruppe verteilte zunächst Flugblätter mit fragwürdigen Inhalten. Es wurde eine Straßenpredigt inszeniert und es sollte der Anschein erweckt werden, als sei diese Predigt der Dialog-­Aktion der Ahmadiyya Jugendorganisation zuzurechnen. Anschließend gingen wüste Beschimpfungen und Bedrohungen von dieser Gruppe aus.

Das Geschehen wurde von der Gruppe mit Handykameras aufgezeichnet und über soziale Netzwerke verbreitet. „Als einer der größten muslimischen Jugendverbände Deutschlands und mit dem Selbstverständnis als Teil der Zivilgesellschaft möchten wir die Sorgen der Bevölkerung ernst nehmen und Antworten auf ihre Fragen und Ängste liefern. Ein ernstzunehmender Teil der Bevölkerung scheint eine negative Haltung gegenüber muslimischen Mitbürgern zu haben. Studien zu Folge sind Ängste und Vorurteile gegenüber Muslimen insbesondere dort vorherrschend, wo kaum Begegnungen und Dialog stattfinden“, erklärt Shehroz Sial, Jugendgruppenleiter aus dem Rhein-­Main-­Gebiet. Taten wie diese würden einmal mehr den enormen Dialog-­ und Aufklärungsbedarf ausdrücken. Es sei nicht mehr nur die Pflicht von Muslimen, den Dialog zu suchen, es sei viel mehr auch von der Mehrheitsgesellschaft ein Zusammenschluss in dieser herausfordernden Zeit zu erwarten. „Es ist eine Bewährungsprobe für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, erklärt Sial in diesem Zusammenhang. Die Ahmadiyya Muslim-Jugend will deshalb am kommenden Samstag, den 18.02.2017 erneut vor der Ulrichskirche auftreten.

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