„Ami go home“: Demo gegen Amerikanisierung auf dem Markt in Halle
21. Februar 2015 | Politik | 11 KommentareGleich mehrere Demonstrationen beschäftigen derzeit die Polizei in Halle. Die Gruppierung “Engagierte Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas” (EnDgAmE) hat zu einer Kundgebung aufgerufen. Auch mehrere Gegendemos finden statt.
Auf Seiten der EnDgAmE -Teilnehmer wehen unter anderem russische Flaggen und die der Krim, ebenso wie die deutsche Reichsflagge oder die Kaiserstandarte Preußen. Auch Fahnen mit Friedenstauben und Peace -Zeichen sind zu sehen. Die Teilnehmer fordern unter anderem ein souveränes und neutrales Deutschland, Friedensvertäge und Abzug der Besatzer, eine echte Verfassung, die sofortige Aufhebung der Russlandsanktionen, den Rücktritt sämtlicher korrupter und lobbygesteuerter Politiker und Journalisten, den sofortigen Austritt der BRD aus der NATO. Zudem wenden sie sich gegen die Freihandelsabkommen wie TTIP, TISA, CETA. Kritisiert wird zudem die US-Propaganda. „Ami go home“ war auf Plakaten zu lesen. Auch die „Lügenpresse“ wurde immer wieder in Redebeiträgen erwähnt und auf Plakaten kritisiert.
Zitate aus den Reden der EnDgAmE-Auftritte: „Wenn ich eine Cola trinke trinke ich das Blut eines toten palästinensische Kindes. Wenn ich einen Burger esse dann esse ich das Fleisch meiner eigenen Mutter. Zionismus ist Faschismus.“ Gefordert wurde von einem Redner auch die Freilassung von Horst Mahler, der weiner einer Holocaust-Leugnung verurteilt wurde.
Zu Gegenprotesten hat unter anderem das Bündnis “Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage” aufgerufen. Von dort heißt es, die Organisatoren “lassen an ihrer rechten Gesinnung keinen Zweifel”. Weiter erklärt das Bündnis, “Auch wenn es sich bei der geplanten Kundgebung und Demonstration von „EnDgAmE“ am 21.2. auf dem Marktplatz in Halle um keine „klassische“ Nazidemo handelt, gibt es genügend Gründe sich den Verschwörungstheoretiker_innen und deren Schulterschluss mit rechten und neonazistischen Ideolog_innen entgegenzustellen.” Zumindest aber nahmen an der EnDgAmE-Demo auch tatsächlich Rechtsextremisten wie die NPD-Politiker Gerhard Pitsch und Rolf Dietrich teil.
An EnDgAmE nahmen etwa 300 Demonstranten teil. Ihnen stellten sich etwa 170 Gegendemonstranten auf dem Markt entgegen, schwenkten beispielsweise Israel-Flaggen und riefen „USA“. Daneben gab es im Stadtgebiet zwei Spontandemonstrationen mit insgesamt 35 Teilnehmern sowie eine Eilversammlung mit Aufzug unter Teilnahme von 15 Persone, so dass dein Aufmarsch der EnDgAmE-Teilnehmer durch die Stadt zunächst nicht wie geplant am Nachmittag stattfinden konnte. Erst am Abend gab es einen kleinen Demonstrationszug über den Boulevard.
„Der Polizei gelang es weitestgehend den störungsfreien Verlauf der Versammlungen zu gewährleisten“, so die Polizei. „Am Rande der Demonstrationen kam es vereinzelt zu Straftaten von Versammlungsteilnehmern und auch Unbeteiligten, infolge dessen vier Strafanzeigen durch die Polizei aufgenommen wurden.
Einer der EnDgAmE-Redner sorgte für lautes Gelächter bei den Gegendemonstranten. Er wollte erklären, diese würden für ihren Auftritt bezahlt. Als Beweis wollte er einen SPD-Stand am Leipziger Turm aufführen, an dem „Antifa-Auszahlungstelle“ steht. Seine eigenen Demonstranten wiesen darauf hin, dass dies wohl Ironie sei.
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Ich vermisse die Frage: wer finanziert alle diese Auftritte? Mit „eigener“ Sicherheit und mit guter Technik. Wer hat Interesse EU, USA, NATO und selbstverständlich Israel zu diffamieren? Wer spricht über den fürchterlichen Faschisten in der Ukraine?
Der gemeinsame Nenner sitzt in Kreml und finanziert in mehreren europäischen Ländern rechtspopulistische Parteien.
Egal gegen was in Halle demonstriert wird: für die ANTIFA Zecken sind das grundsätzlich alles ‚Nazis‘!
Da können die Autonomen endlich wieder zuschlagen: nichts im Kopf, nichts gelernt, keine Arbeit – hauptsächlich Randale!
Ich liebe Deutschland 🙂
Zitat „Erinnert irgendwie an DDR-Zeiten, wo man die brüderliche Freundschaft zur ruhmreichen Sowjetunion auch nicht kritisieren durfte.“
habe ich was verpasst? Weshalb ist es verboten die USA zu kritisieren?
Deine DDR-Vergleiche sind a) abgedroschen und b) nicht zutreffend
Man kann ja die USa kritisieren aber dafür das sie „bankrott“ und „unproduktiv“ sein sollen, sind sie wirtschaftlich noch ganz schön potent.
„Unproduktiv“ würde eher auf die russische Volkswirtschft zutreffen, bloß das sind ja die Vorbilder dieser „Spezialisten“
Vorschläge für EnDgAmE Transparente:
– Die Mondlandung hat niemals stattgefunden
– Bielefeld existiert nicht
– Kondensstreifen am Himmel werden von den Mächtigen eingesetzt das Klima zu verändern
– Die Anschläge von Paris sind von den USA inszeniert
– Tupac Shakur soll von der Regierung getötet worden sein
– Elvis lebt!!!
– Die Erde ist doch eine Scheibe
– ………
ich fass es nicht
Gegendemonstranten ... riefen “USA”
es nimmt langsam dadaistische Züge an
Wer verbietet denn Kritik an der amerikanischen Politik? Niemand.
Aber die Forderungen der Demonstranten sind so dermaßen übertrieben, dass ich jede mal an satirische Übertreibung glaube.
ftbneu, jeder Andersdenkende als der „marktkonforme demokratie Mensch“ fällt heute unter das Stigma Verschwörungstheoretiker – sprich, auch Hinterfragen ist tabu. Basta. Und ich denke schon, dass sich die Initiatoren solcher VA von Rechten abgrenzen, verhindern das sie dann trotzdem da sind, kann mann das sicher nicht.
Es ist jetzt eine actionarme Jahreszeit. Da ist man als Berufsgegendemonstrant für jede Abwechslung dankbar.
Aber dann wenigstens den Aluhut aufsetzen und eine Maske wegen der Chemtrails…
Selbst Verschwörungstheoretiker(innen) sind jetzt schon Nazis. Vielleicht sollte ich meine braune Jeans beim nächsten Stadtbummel lieber im Schrank lassen 🙂
Ich selbst würde nie auf die Idee kommen, an einer solchen Demo teilzunehmen.
Trotzdem erlaube ich mir, die Politik der US-Administration sehr kritisch zu hinterfragen. Ist das jetzt schon verboten? Erinnert irgendwie an DDR-Zeiten, wo man die brüderliche Freundschaft zur ruhmreichen Sowjetunion auch nicht kritisieren durfte.
Wenn ich die Berichte der letzten Tage so verfolge, ist das US-amerikanische Propagandaministerium schon eifrig dabei, eine Gegenstrategie umzusetzen.
Was ich von den Organisatoren von EndGame (warum dieser blöde Amerikanismus in der Wortkreation?) allerdings erwarte, ist eine klare Abgrenzung in Richtung rechts und rechtsextrem. Und das ohne Kompromisse.