Day Orange: Halle zum sicheren Hafen machen
2. September 2018 | Politik | 9 KommentareWährend viele mit Sorge auf die Vorgänge in Chemnitz geschaut haben, fand auch im Halle eine Kundgebung mit dem Thema „Gegen die Militarisierung der Grenzen – für sichere Fluchtrouten! “ statt. Ab 14 Uhr wurde am Samstag, dem 1. September am Stand der Veranstalter (u. a. „Halle gegen rechts – Bündnis für Zivilcourage“ und „Friedenskreis Halle e. V.) über das Sterben im Mittelmeer und die Kriminalisierung der Seenotrettung informiert. In einem offenen Brief und einer Unterschriftenaktion sollen Stadtrat und Oberbürgermeister aufgefordert werden, sich dem Beispiel vieler Städte in Europa (wie Berlin, Hamburg, Köln, Wien, Barcelona) anzuschließen und freiwillig weitere Geflüchtete aufzunehmen, die auf dem Mittelmeer in Seenot geraten sind. Neben der Unterschriftenaktion konnten Siebdruck-Taschen hergestellt und Schiffchen gebastelt werden, die in der Stadt auf das Thema aufmerksam machen sollen. Von den Redebeiträgen am Stand war leider kaum etwas zu verstehen, auch nicht in unmittelbarer Nähe. Wenige Meter entfernt stand der stadtbekannte Sven Liebich mit Lautsprecheranlage auf einem Auto und hielt in ohrenbetäubender Lautstärke eine seiner Hetzreden. Auf Nachfrage von Hallespektrum bei den anwesenden Polizeibeamt*innen sei seine Veranstaltung ebenfalls angemeldet und falle unter die Versammlungsfreiheit. Zu beanstanden sei allerdings die Lautstärke, was dann auch erfolgte, mit geringem Erfolg. Die Versammlungsleiterin kündigte Hallespektrum gegenüber an, sich noch einmal gründlich mit dem Versammlungsrecht auseinanderzusetzen, um in Zukunft eine solche Eskalation (zeitweise wurde durch laute Musik versucht, sich gegenseitig zu überdröhnen) zu vermeiden.
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Die „normalen“ Bananen kosten bei Edeka 1,19 €, die fairtrade-Bananen 1,99 €. Dafür, dass die Produzenten faire Preise bekommen, zahle ich gern etwas mehr. Das gilt für die heimische Milch genauso.
Achja, welches südländische Obst wird denn hierzulande derzeit angebaut? Und warum muß sich der unde nur mit Äpfeln und Birnen aus der heimischen Region abspeisen lassen? Hatten wir doch früher schon mal. Und wer äße sonst Bananen, Citrusfrüchte, Annanas, Kiwi, wenn sie nicht exportiert würden? Doch nicht etwa die Einheimischen in den Erzeugerländern? Bigotterie, hier auf etwas zu schimpfen, das ein Großteil der Kunden nicht verursacht hat.
@Schulze
ich wollte auf die Bigotterie hinweisen, gegen Flüchtlinge zu sein, aber gleichzeitig von den Bedingungen profitieren, welche Flüchtlinge überhaupt erst produzieren.
Und natürlich hast auch du Alternativen: Die gehen vom Kauf Fair gehandelter Waren bis hin Kauf von lokal produziertem Obst, Gemüse oder Blumen, anstelle der Südimporte. Beim Handy dürfte es schon schwieriger werden, aber auch da gibt es mittlerweile (leider keine ganz billigen) Alternativen.
https://www.connect.de/ratgeber/fairphone-shiftphone-smartphone-fair-nachhaltig-3196949.html
Ja sorry fractus, dann schlägst du wieder den Boten der schlechten nachricht, aber nicht den Verursacher. Der Kunde hier kann nix dafür.
Wolli, erspar und die Lügen der AFD. die Seenotretter bekommen einen Hafen zugewiesen, zu den sie die Menschen bringen dürfen. Der Lakoniabefehl von Dönitz gilt nicht mehr!
Es geht um inakzeptrabel Hungerlöhne, katastrophale Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit bei Herstellung und Anbau. Erst diese ermöglichen die Billigangebote im Supermarkt deiner Wahl.
Das gilt übrigens auch für die Rohstoffe, von Erdöl, Uran bis hin zu Metallerzen oder hightec-Rohstoffen wie Tantal.
fractus, wo fängt bei dir billig an? Und sollten ärmere Menschen nicht auch das Recht auf Kaffee und Bananen haben, oder willst du das, wieder wie früher, nur den Vermögenden zugestehen?
Es ist die Politik der westliche Welt, die die Leute auf das Mittelmeer treibt. Das muss sich ändern. Solange wie sich das nicht ändert, und wir billig afrikanische Schokolade, Ananas, Bananen essen und Kaffee schlürfen, haben wir kein Recht eine Mauer zu errichten. Und ohne Seenotrettung sogar eine todbringende.
Deswegen hat die Initiative pro Seenotrettung in Halle am Stand meine Unterstützung und Unterschrift bekommen.
Menschen in Seenot müssen gerettet werden, aber die Retter haben nicht das Recht, die Geretteten in das Land ihrer Wahl zu bringen.