Coronaskeptiker „spontan“ in Halle: „Danke an die Polizei“. Große Freude über mangelnde Präsenz der Ordnungskräfte

27. Februar 2021 | Politik | 2 Kommentare

Am Nachmittag trafen sich ca. 250 Menschen aus dem Lager der Coronaleugner und ihrem Umfeld auf dem halleschen Markt zu einer „spontanen“ Kundgebung. Diese Kundgebung war eine Ersatzveranstaltung für die in Erfurt und Magdeburg verbotenen Kundgebungen. Stunden vor ihrem Eintreffen war das Ziel Halle in Videos auf Youtube und in Telegram-Chatgruppen kommuniziert worden. Die Polizei in Halle und Sachsen-Anhalt wirkte von dieser bundesweit bereits mehrfach wiederholten Taktik trotzdem überrascht und war nur mit wenigen Kräften vor Ort. Nachdem die Kundgebung beendet wurde, begaben sich die zuvor an der Kundgebung Teilnehmenden in eine „spontane“ Demonstration.

Auch dies überraschte die anwesenden Polizeibeamten. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als die Demonstration zu begleiten und den Weg vorsorglich frei zu machen. Mit Rufen wie „Schwarz-Weiß-Rot – Demokratie ist tot“ und „Frieden, Freiheit, Keine Digdadur“ zog die Mischung aus Hooligans, Neonazis und scheinbarem Bürgertum über die Große Ulrichstraße, Geistraße, Reileck, Ludwig-Wucherer-Straße, Steintor, Steinstraße wieder zum Marktplatz. Dass auf dem Weg wenig Masken getragen und keinerlei Abstände eingehalten wurden, ist bei einer solchen Veranstaltung schon fast nicht mehr der Rede wert.

Freude über mangelnde Polizeipräsenz

Geradezu triumphierend freut sich ein Demonstrationssprecher immer wieder über die mangelnde Präsenz der Polizei. Dies ist mit Videoaufnahmen, die auch Hallespektrum.de sehen konnte, mehrfach belegt.

Am Ende der Veranstaltung bildeten die Anwesenden einen Kreis, fassten sich an die Hände und sangen noch zusammen. Bevor ein Redner sich mit „Danke an die Polizei“ an die Ordnungskräfte wandte.

Das hallesche „Bündnis gegen Rechts“ kommentierte auf Facebook die Veranstaltung: „Was in anderen Städten verboten wurde, war den Rechten also heute in Halle möglich. An der Kundgebung und der anschließenden Demonstration beteiligten sich extrem Rechte aus u.a. Halle, Dresden, Naumburg, Stuttgart, Erfurt, Magdeburg, Berlin und dem Harz. Dabei die „Bewegung Mitteldeutschland“ ebenso wie die Kleinstpartei „Die Basis“, aber auch Personen aus der AfD. […] Damit war der Aufmarsch ein erheblicher Erfolg für die extreme und in Teilen gewaltbereite Rechte, der sie zu weiteren Aufmärschen in Halle motivieren wird.

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