Corona-Lockerungen in Sachsen-Anhalt

2. September 2020 | Natur & Gesundheit, Politik | 2 Kommentare

Nachdem sich Sachsen-Anhalt als einziges deutsches Bundesland gegen ein Bußgeld für Maskenverweigerer ausgesprochen hatte, prescht das Land nunmehr auch mit Blick auf Corona-Lockerungen voran.

Ministerpräsident Reiner Haseloff und Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne argumentierten, dass dem eigenverantwortlichen Verhalten des Großteils der Bürgerinnen und Bürgern das vergleichsweise geringe Infektionsgeschehen zu verdanken sei. Mit Blick auf den bevorstehenden Herbst und der Rückkehr vieler Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter aus dem Urlaub oder den Ferien in den Alltag sei aber weiterhin viel Disziplin bei der Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln erforderlich.

Dennoch ist es inzwischen wieder erlaubt,Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit bis zu 500 Personen zu organisieren. Genau wie bei Sport- können künftig auch bei Kulturveranstaltungen die Landkreise und kreisfreie Städte die Personenzahl darüber hinaus erhöhen, wenn entsprechende Hygienekonzepte durch das Ministerium für Kultur und das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration genehmigt werden. Und auch für die vielen Clubs und Diskotheken wird mit der Möglichkeit der Öffnung ab Sonntag, 1. November 2020 eine wirtschaftliche Perspektive gegeben.

Eine weitere Lockerung betrifft nun außerdem das Gaststättengewerbe. Hier wird es in Zukunft erlaubt sein, den Mindestabstand der Gäste von 1,5 Meter durch geeignete Trennvorrichtungen zu unterschreiten. Zudem ist das Führen einer Anwesenheitsliste nur bei Veranstaltungen und Feiern sowie in Sportstätten vorgeschrieben. Restaurant-Besucher müssen ihre Daten folglich nicht mehr in die bisher obligatorische Liste eintragen.

Kritik zu diesem Vorgehen kommt inzwischen jedoch aus vielen anderen Bundesländern. Der in Berlin regierende Bürgermeister Michael Müller erinnerte beispielsweise daran, dass das Virus nicht an Bundesländergrenzen Halt mache.

Wie sich die Lockerungen in der nunmehr kommenden Grippe-Saison auswirken werden und ob andere Bundesländer aufgrund sinkender Infektionszahlen gar ebenfalls welche beschließen werden oder aber der Ruf nach strengeren Maßnahmen lauter wird, bleibt demnach bis auf weiteres abzuwarten.

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