Corona-Infizierte auf polizeiliche Fahndungsliste gesetzt: FDP fordert Sondersitzung des Landtages

27. April 2020 | Politik | 4 Kommentare

Das Innenministerium Sachsen-Anhalt hat, wie die Onlineplattform „Netzpolitik.org“ recherchiert hat, Bürger, die unter nach positivem Corona-Befund unter Quarantäne gestellt worden, auf die polizeiliche Fahndungsliste gesetzt. Wie Netzpolitik.org berichtet, hat das Innenministerium zunächst versucht, entsprechende Nachfragen nicht oder bewusst irreführend zu beantworten. Netzpolitik.org spricht hier von Vertuschung: https://netzpolitik.org/2020/hat-sachsen-anhalt-die-uebermittlung-von-coronalisten-an-die-polizei-vertuscht/
Nach Ansicht vieler Juristen ist diese Weitergabe von Daten rechtswidrig.  Nun hat die Diskussion die Opposition erreicht. Die FDP -Landtagsfraktion fordert jetzt eine Sondersitzung des Landtags.

„Verwaltungen, die Ausnahmesituationen wie die Coronapandemie nutzen, um rechtswidrige Maßnahmen durchzusetzen, handeln zutiefst undemokratisch“, sagt Lydia Hüskens, stellvertretende FDP-Landesvorsitzende, und fordert, den Sakndal auf die Tagesordnung einer Sondersitzung des KLandtages zu setzen.

Gerade im Kontext der Diskussion um eine Tracking-App, die eingesetzt werden soll, um Infektionsketten schneller erkennen zu können und  potentiell infizierte Menschen zu informieren, seien solche Vorgänge absolut kontraproduktiv. „Jeder, der sich eine solche App auf das Handy lädt, muss dies freiwillig machen und dazu darauf vertrauen, dass mit
seinen Daten im Rahmen des geltenden Datenschutzes umgegangen wird. Wenn dies schon jetzt nicht der Fall ist, womit müssen Betroffene rechnen, wenn digital in großem Stil Daten gesammelt werden“, so Hüskens.

 

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