Bundesprogramm Ausbildungsplätze sichern: Zustimmung von der Handwerkskammer

24. Juni 2020 | Politik | Keine Kommentare

Die Bundesregierung hat heute das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ beschlossen. Das Bundesprogramm sieht Maßnahmen von insgesamt 500 Millionen Euro für kleine und mittlere Unternehmen in den Jahren 2020 und 2021 vor. Damit sollen die Folgen der Covid-19-Pandemie abgefedert werden. Gefördert werden Betriebe mit bis zu 249 Beschäftigten, die eine Berufsausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen oder in den bundes- und landesrechtlich geregelten praxisintegrierten Ausbildungen im Gesundheits- und Sozialwesen durchführen.

Folgendes ist geplant:

  • Betriebe, die besonders von der Corona-Pandemie betroffen sind, bekommen eine Prämie, wenn sie ihr Ausbildungsniveau halten. Konkret sollen sie für jeden für das Ausbildungsjahr 2020/2021 abgeschlossenen Ausbildungsvertrag 2.000 Euro erhalten.
  • Unternehmen, die ihr Ausbildungsplatzangebot erhöhen, soll eine Prämie von 3.000 Euro für jeden gegenüber dem früheren Niveau zusätzlich abgeschlossenen Ausbildungsvertrag gezahlt werden.
  • Ausbildungsbetriebe, die ihre Aktivitäten auch in der Krise fortsetzen und für Auszubildende sowie deren Ausbilder keine Kurzarbeit anmelden, werden besonders unterstützt. Geplant ist eine Förderung von 75 Prozent der Brutto-Ausbildungsvergütung. Sie greift für jeden Monat, in dem der Betrieb einen Arbeitsausfall von mindestens 50 Prozent hat. Diese Unterstützung ist befristet bis zum 31. Dezember 2020.
  • Besonders gefördert werden Betriebe, die Auszubildende übernehmen, deren Unternehmen die Ausbildung pandemiebedingt übergangsweise nicht fortsetzen können. Für die Übernahme einer sogenannten Auftrags- oder Verbundausbildung erhält ein Betrieb eine Prämie von 1.500 Euro. Überbetriebliche Berufsbildungsstätten oder andere etablierte Ausbildungsdienstleister werden mit 8.000 Euro unterstützt. Hier läuft die Befristung bis zum 30. Juni 2021.
  • Unternehmen, die Auszubildende von Betrieben übernehmen, die Insolvenz anmelden mussten, erhalten eine Prämie von 3.000 Euro pro aufgenommenen Auszubildenden. Auch diese Unterstützung ist befristet bis zum 30. Juni 2021.

Die Handwerkskammer Halle begrüßt die heute vom Bundeskabinett verabschiedeten Eckpunkten für das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“. Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle, erklärt dazu: „Die Bundesregierung zeigt mit der Ausbildungs- und Übernahmeprämie gerade in der Coronapandemie ihre Wertschätzung für die berufliche Ausbildung. Viele Betriebe, Auszubildende aber auch Jugendliche, die vor der Berufswahl stehen, sind verunsichert, wie sich der Arbeitsmarkt entwickeln wird. Die Bundesregierung zeigt mit ihrer Entscheidung, wie wichtig die duale Ausbildung für die wirtschaftliche Entwicklung weit über die Krise hinaus ist. Mit der beschlossenen Ausbildungsprämie erhalten kleine und mittlere Betriebe, die sich trotz Kurzarbeit oder massiver Umsatzeinbußen weiter für die Fachkräftenachwuchssicherung stark machen, eine wichtige Anerkennung. Die Übernahmeprämie für Auszubildende aus Insolvenzbetrieben gibt jungen Menschen zudem das deutliche Signal, dass Betriebe, Sozialpartner und Staat sich für ihre berufliche Zukunft gemeinsam einsetzen werden und berufliche Ausbildung krisenfest Bestand hat. Das begrüßen wir ausdrücklich.“

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben