Bildungspolitik: mangelnde Unterrichtsversorgung mit Lehrkräften kritisiert

25. Oktober 2016 | Politik | Ein Kommentar

Wegen der Weigerung des Bildungsministeriums, sich für eine Weiterbeschäftigung 180 zusätzlichen Sprachlehrkräften zu entscheiden, deren Vertrag planmäßig Ende 2016 ausläuft, gerät Minister Marco Tullner nun auch in die Kritik der Landtgasfraktion der LINKE: deren Sprecher, Thomas Lippmann:, sagte: „Im Hinblick auf die schlechte Versorgung der meisten Schulen mit Lehrkräften und pädagogischen Mitarbeiter*innen waren immer wieder Hoffnungen genährt worden, dass durch das Bildungsministerium geeignete Schritte unternommen würden, um spätestens nach den Herbstferien für Entspannung zu sorgen“. Dazu habe  die Fraktion DIE LINKE seit Anfang Juni immer wieder Anträge mit konkreten und umsetzbaren Vorschlägen unterbreitet.

„Wenn der Bildungsminister noch immer zweifelt, ob die 180 Sprachlehrkräfte mit befristeten Arbeitsverträgen auch nach dem 31.12.2016 benötigt werden, kennt er weder die Situation, noch hat er den Ernst der Lage für die Unterrichtsversorgung in den nächsten Jahren verstanden. Es ist verantwortungslos, Lehrkräfte jetzt gehen zu lassen, wenn klar ist, dass man sie nach kurzer Zeit händeringend wieder suchen wird“.

Dabei spiele der künftige Bedarf an Sprachförderunterricht für die Entscheidung über eine Übernahme auf unbefristete Stellen nur eine untergeordnete Rolle. Entscheidend sei, welche Erwartungen an die Entwicklung des Einstellungsbedarfs und die Bewerberlage bestünden, sagte Lippmann, der zugleich auch Vorsitzender der GEW Sachsen-Anhalts ist.

Thomas Lippmann (GEW): "Wenn es Frau Wolff nicht mehr sagen, dann werden wir es tun."

Thomas Lippmann

„Schon jetzt gewinnt im Lande die Einstellung von Seiten- und Quereinsteigern zunehmend an Bedeutung. Der Mangel an ausgebildeten Lehrkräften lasse überhaupt keine andere Chance, als den Unterricht mit den Lehrkräften abzusichern, die man  bislang überhaupt für den Schuldienst habe gewinnen können“.

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