Bereitschaftspolizei kriegt neuesten Wasserwerfer: Spritzt höher, schöner und weiter.

22. November 2017 | Politik | 7 Kommentare

Sachsen-Anhalts Bereitschaftspolizei bekommt einen neuen Wasserwerfer.  Innenminister Holger Stahlknecht will das schicke Fahrzeug morgen persönlich übergebnen. Immerhin ist es ist das neueste, was es derzeit auf dem Markt gibt: der WaWe10.  Das Fahrzeug hat ein neues, schnittiges Design, und soll mit seine prismatischen Flächen sogar schwere Wurfgeschosse abfangen, außerdem verhindern, dass Brandsätze auf ihm liegen bleiben.
Die Landesbereitschaftspolizei verfügt bereits über das Vorgängermodell, den Wasserwerfer 9000 (kurz WaWe 9). Bei dem WaWe 10 handelt es sich um den neuesten Wasserwerfer der deutschen Polizei. Primärer Einsatzbereich des Wasserwerfers ist die Anwendung unmittelbaren körperlichen Zwanges gegen Personen im Rahmen der polizeilichen Gefahrenabwehr, insbesondere bei Demonstrationen und anderen Großveranstaltungen. Dazu Fahrzeug ist mit einem 10.000 Liter Wasserbehälter ausgestattet; die Kosten betragen etwa eine Million Euro. Aber das Fahrzeug punktet nicht nur mit seinen zehn Kubikmetern Wasser, denen man selbstverständlich noch eine breite Palette von von Additiven  zusetzen kann, und durchaus nicht nur Pflegemittel: Zwei Digidos-Zumischsysteme für teils gesundheitsschädliche Reizstoffe wie CN- oder CS-Tränengas erlauben Zumischraten von 0,1 bis 1,5 Prozent. Sie können als Beimengungen und als Aerosol ausgegeben werden. Im Geräteraum werden sechs Gas-Behälter à 20 Liter mitgeführtIm Gegensatz zu den Vorgängermodellen ist neben einer Regulierung des Wasserdrucks auch die Veränderung des Strahlbildes möglich (Fontaine, Kaskade, Spirale). Der gestalterischen Freiheit und Kreativität im Einsatz sind kaum noch Grenzen gesetzt. Ob es, ähnlich wie 2014 in Thüringen, auch eine Propbefahrt mit Wurfspielen gibt, ließ das Ministerium in seiner Mitteilung offen: Im März 2014 hatte die Polizei Thüringen einen Probeeinsatz durchgeführt. Laut MDR erlitt die Polycarbonat-Panzerverglasung des WaWe hierbei drei faustgroße Schäden. Dabei hatten die Polizisten keineswegs Steine oder Molotowcocktails geworfen, sondern Eier, Tennisbälle und halbvolle 0,5 Liter-PET-Flaschen. Eine Erklärung konnte die Landespolizeidirektion damals nicht liefern.

Wasserwerfer 10000. (Wikimedia Commons)

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