Ausstellung zum NSU-Terror

8. Dezember 2017 | Politik | Keine Kommentare

Die Initiative „NSU-Komplex auflösen“ hat für den 11. bis zum 16. Dezember eine Ausstellung über den NSU-Komplex organisiert. Sie wird im Selbstverwalteten Studentischen Raum (SSR) auf dem Steintor Campus der Universität Halle gezeigt. Die Fotoausstellung „Im Augenschein des Terrors“ stammt von dem Prozessbeobachter Friedrich Burschel, der die Tatorte des NSU 2015 besuchte und seine Eindrücke wie folgt beschreibt:

„Es sind bisweilen trostlose und geradezu banale Orte, an welchen die Menschen, um die es in diesem Prozess geht, brutal ermordet oder durch Bomben verletzt wurden. Eine meiner „NSU-freien“ Wochen vor Gericht habe ich darauf verwendet, die crime scenes des NSU aufzusuchen. Dabei ging es nicht um Tatort-Hopping, sondern um den Versuch, sich den Ermordeten auf eine andere Art und Weise zu nähern. Und es ging um die Frage des Erinnerns.“

Zu sehen sein wird außerdem der Film „77sqm_9:26min“, der sich mit dem Tathergang des Mordes an Halit Yozgat in einem Internetcafé in Kassel auseinandersetzt, in dem während des Mordes der Verfassungschutz Mitarbeiter Andreas Temme anwesend war. Darüber hinaus werden Materialien des Kölner NSU-Tribunals vom Mai diesen Jahres gezeigt, die die Betroffenen von rassistischer Gewalt zu Wort kommen lassen.
Die Ausstellung soll ein Anstoß zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem NSU in Halle sein.

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