Aktionsbündnis „MLU unterfinanziert“ gegen geplante Aussetzung von Fächern

Am Mittwoch entscheidet der akademische Senat der MLU darüber, die Immatrikulation in die Fachbereiche der Politikwissenschaft, in das Lehramt Sozialkunde, in die Indologie, in die Gräzistik, in die Südasienkunde und in die Archäologie und Kunstgeschichte des vorislamischen Orients auszusetzen. Konkret heißt das: In diesen Fachbereichen kann sich im Wintersemester 2022/23 niemand mehr immatrikulieren. Für die meisten der Bereiche ist das ohne Zweifel der Anfang vom Ende, hier wird die Immatrikulation wohl nie wieder aufgenommen.

Das Aktionsbündnis „MLU unterfinanziert“ kritisiert: „Verantwortlich dafür ist nicht nur der kurzsichtige Beschluss des Kahlschlagpapiers in der letzten Woche, sondern auch die ignorante Haltung der Landesregierung, die sich bis heute nur positiv zu den massiven Kürzungen geäußert hat. Auch die halleschen Landtagsabgeordneten der Regierungsfraktionen haben bis jetzt keine echte Kritik daran verlautbaren lassen. Vielmehr scheint man bei der CDU, der SPD und der FDP damit einverstanden, dass die MLU kleiner, schwächer und weniger leistungsfähig wird. Der besondere Skandal liegt dabei darin, dass man dort vorgeblich etwas gegen den Lehrermangel tut, aber nicht einmal aktiv wird, wenn die MLU die gesamte Ausbildung von Sozialkundelehrer:innen in Sachsen-Anhalt aussetzt.

Wir fordern die Abgeordneten deshalb dazu auf, endlich für die MLU einzutreten und ihre Landesregierung zum Handeln zu bewegen. Es kann und darf nicht sein, dass das Bildungsministerium von Eva Feußner (CDU) die Aussetzung der Lehramtsausbildung einfach hinnimmt und das Wissenschaftsministerium von Armin Willingmann (SPD) diesen Kurs begünstigt. Die Angehörigen der MLU brauchen eine klare Positionierung – genau wie die Schulen in Sachsen-Anhalt dringend Lehrer:innen brauchen.“

„Da wir uns nicht darauf verlassen können, dass die Landespolitik hier endlich vernunftgeleitet tätig wird, rufen wir darüber hinaus zur kritischen Begleitung der Senatssitzung auf. Dafür werden wir uns um 13 Uhr vor der Mensa Tulpe auf dem Universitätsplatz treffen.“