Zertifiziertes Shunt-Referenzzentrum: Spezialisierte Behandlung für Dialysepatienten

20. Mai 2023 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

In Deutschland gibt es über 100.000 Patienten, die auf eine Nierenersatztherapie namens Dialyse angewiesen sind. Jedes Jahr kommen Tausende von neuen Patienten hinzu. Das zertifizierte Shunt-Referenzzentrum am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) ist eine spezialisierte medizinische Einrichtung, die sich auf die Schaffung und Erhaltung eines funktionierenden Zugangswegs für die Dialyse bei chronischem Nierenversagen konzentriert – einem sogenannten Shunt.

Durch die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen können wir nicht nur optimale und individuelle Behandlungswege für jeden Patienten finden, sondern auch den Austausch mit niedergelassenen Ärzten fördern, die Qualität der Dialysezugänge verbessern, das Behandlungsspektrum erweitern und ärztliches Personal in den Bereichen Gefäßmedizin und Nierenheilkunde ausbilden. Das Shunt-Referenzzentrum wurde kürzlich als einzige Einrichtung dieser Art in Sachsen-Anhalt und Sachsen durch die unabhängige Zertifizierungsstelle ClarCert bestätigt.

Angesichts der demografischen Entwicklung mit älteren Dialysepatienten, die oft von mehreren Krankheiten gleichzeitig betroffen sind, sind moderne und gut vernetzte medizinische Strukturen erforderlich. Ein wichtiger Aspekt der Behandlung ist die genaue Diagnostik der Armgefäße mittels Ultraschall.

Die behandelnden Ärzte entscheiden dann, welche Methode am besten geeignet ist, um den Shunt anzulegen, also den passenden Zugang für die Dialyse zu schaffen. Dies kann entweder durch die Verwendung eigener Arterien und Venen des Patienten oder durch künstliches Prothesenmaterial geschehen.

Das zertifizierte Shunt-Referenzzentrum am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara hat seine Prozesse erneut überprüfen lassen und eine eindeutige Bestätigung von der Zertifizierungsstelle ClarCert erhalten. Der Abschlussbericht der Zertifizierung hebt hervor, dass das Dialysezugangszentrum äußerst positiv bewertet wurde und als Vorzeigezentrum gilt.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Zentrums ist der regelmäßige Austausch mit niedergelassenen Ärzten im Bereich Nierenheilkunde, einschließlich persönlicher Besuche in den Praxen. Sven Rux, Koordinator des Shunt-Referenzzentrums, betont die Bedeutung einer guten Kommunikation für den Erfolg in allen Lebensbereichen. Die enge Vernetzung zwischen dem Zentrum und den betreuenden Ärzten bietet den Patienten Sicherheit und eine optimale Nachsorge.

Darüber hinaus stehen die Verantwortlichen des Zentrums in Kontakt mit Dialysepraxen überregional und haben ein eigenes Shunt-Telefon eingerichtet, über das niedergelassene Ärzte medizinische Fragen zur Shuntversorgung vorab klären und kurzfristige Einweisungen von Patienten besprechen können.

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