Stern zu Weihnachten gleich Weihnachtsstern?

6. Januar 2020 | Natur & Gesundheit | 6 Kommentare

Zu den Weihnachtsfeiertagen hatte Georg noch einen Grund zusätzlicher Freude gefunden: Neben der Krippe war erstmals ein weisser Blütenstern erschienen. Die Pflanze an sich bzw. artgleiche Vertreter waren alte Bekannte von ihm. Er erinnerte sich an „waghalsige“ Schnitt-, Bewurzelungs­-, Dünnungs- und „Nichtgieß“-experimente, die er in Kindertagen durchgeführt hatte und die die Pflanzen bedingt durch ihre Robustheit erfolgreich überstanden/bewältigt hatten. Mit einer Blüte hatten sie es aber (verständlicher Weise?) nicht gedankt. Bei der speziellen Pflanze, die sich hier hinter dem Bildhintergrund verbirgt, handelt es sich um ein recht stattliches Exemplar, das er, nach dem es „verwaist“ war, in seine Obhut genommen und im Sommer auch „auf der Weide“ gehalten hatte.

Da die Pflanze in einigen Quellen auch als Glücksbringer betrachtet wird, sei hiermit auch ein Glückwunsch zum Jahresbeginn an die Leserschaft des HalleSpektrums gesandt. Die Frage, um welche Pflanze es sich handelt, wollen wir aber trotzdem stellen.

(F.H.)

Auflösung der letzten Pflanze der Woche (Aki Lohikeitto sucht sein Suppenkraut): Dill, Anethum graveolens

Das Suppenkraut hat unser User Rati richtig erkannt: wir suchten den gewöhnlichen Dill, Anethum graveolens. er ist das Würzkraut, das ursprünglich aus dem ostmediterranen Raum stammt, aber sich als eines der Charaktergewürze besonders auch im nordeuropäischen Raum etabliert hat. Verwendet werden vorzugsweise die grünen, fadenfartigen, fiedrigen Blätter, aber (zum Beispiel zum Einlegen von Gurken) auch die ganzen Stengel samt Blütendolde. Es gibt Mutanten, die sich von der Wildform dadurch unterscheiden, dass sie statt einem zweifachen den vierfachen Chromosomensatz tragen, sie sind also Tetraploid. Diese Pflanze sind wüchsiger und werden größer. In Saatguthandlungen sind sie an Bezeichnungen wie „Vierling“oder „Tetra-Dill“ zu erkennen.  Nicht gelöst wurde die an sich doch einfache Frage nach dem Artnamen:

Der schwedische Naturforscher Carl Linnäus (Carl von Linné) hatte der Name im Rahmen der von ihm konsequent durchgezogene binären Nomenklatur den Namen „Anethum graveolens“ verpasst. Das Art-Epitheton „graveolens“ bedeutet lateinisch: „Kräftig stinkend, übelriechend „. Entweder mochte Herr L. den Geruch wirklich nicht, oder sein Latein schwächelte, denn er verlieh auch noch anderen stark riechenden/duftenden Pflanzen anderer Gattungen diesen „Ehrentitel“. Seine Würze und den Duft verdankt die Pflanze ätherischen Ölen, Hauptbestandteil ist das (S)-(+)-Carvon, das man auch in anderen Doldenblütlern , wie beispielsweise Kümmel, findet.

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