Wäldchen Trotha: „Mitbürger“ sehen Rodungsarbeiten der Bahn kritisch

30. Januar 2019 | Natur & Gesundheit | 7 Kommentare

Wie die „Hallesche Störung“ jüngst berichtete, wird das Trothaer Wäldchen, bestehend überwiegend aus Robinien, gerodet, um hier wiederum Platz für  Ausgleichspflanzungen von  Bäumen, die der „Zugbildunsanlage“ der DB weichen mussten, zu schaffen. Die absurd klingende Meldung hat ihren Hintergrund dahingehend, dass Robinien als „Neophyten“ ausländischer Herkunft (in diesem Falle Nordamerika) nach Einschätzung mancher Umweltschützer in deutschen Wäldern nichts zu suchen haben. (In Polen werden diese Bäume allerdings kommerziell angepflanzt, weil sie ein extrem resistenter Ersatz für Tropenhölzer sind). Die Stadtratsfraktion der „Mitbürger“ verfasste hierzu eine Stellungnahme:

Stellungnahme der Fraktion MitBürger zur Kompensationsmaßnahme für die Zugbildungsanlage auf 8,5 Hektar in Trotha

Wir, die Fraktion MitBürger, sind uns bewusst, dass die von der Deutschen Bahn geplanten Maßnahmen im Trothaer Wäldchen wohl rechtskonform sind. Dennoch halten den entsprechenden Maßnahmeplan für dringend überarbeitungswürdig und plädieren dafür, die Fortsetzung der Maßnahme zunächst auszusetzen und die Planung nochmals genau zu prüfen. Unter dem Eindruck des außergewöhnlich heißen und trockenen Sommers 2018 sollten extreme Wetterbedingungen, wie im vergangenen Sommer, in der Planung berücksichtigt werden.
Ein Maßnahmestopp sowie eine Reevaluation im Herbst 2019 wären aus unserer Sicht sinnvoll, um die Kompensationsmaßnahmen an die veränderten Klimabedingungen anzupassen.

Bei dem „Wäldchen“ handelt es sich nicht nur um ein Erholungsgebiet für die Menschen in Trotha, sondern auch um einen Freiraum für Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Halle. Im Plangebiet befindet sich eine gut genutzte Mountainbike-Downhill-Strecke. Die Strecke hat sich über die Jahre etabliert und ist eine der wenigen dieser Art in der Stadt Halle (Saale). Wir appellieren an den DB Konzern, diese Strecke auch langfristig zu erhalten und in ihre Planungen einzubeziehen. Gegebenenfalls wäre die Planung dafür noch einmal zu ändern bzw. anzupassen. Wir sind der Auffassung, dass dies im Gespräch mit den Akteuren vor Ort geschehen sollte!

Erstaunt waren wir über die schlechte Informationspolitik seitens der Deutschen Bahn. Unseres Erachtens ist es nicht hinzunehmen, dass die Anwohner quasi erst durch die beginnenden Rodungs- und Ringelarbeiten davon erfahren, dass die Umsetzung einer so großflächigen und umfassenden Maßnahme beginnt. Spätestens die Diskussion um die Lindenallee am halleschen Riveufer hat deutlich gemacht, wie wichtig Hallensern eine grüne Stadt mit natürlichen Erholungsräumen ist.
Wir begrüßen daher, dass es am 04. Februar um 10 Uhr eine Informationsveranstaltung vor Ort geben wird und werden dabei sein.

 

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