Therapeuten am Limit

26. August 2018 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Mit einer bundesweiten #kreideaktion demonstrierten Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten, Podologen und Diätassistenten am Samstag 25. August gegen die sich rapide verschlechternde Versorgung von Patienten. Einem steigenden Bedarf an therapeutischen Behandlungen steht nämlich eine abnehmende Zahl von Therapeuten gegenüber. Grund hierfür sind die verheerenden und unattraktiven Rahmenbedingungen für Therapeuten. Geringe Vergütungen durch die Krankenkassen und hoher Bürokratischer Aufwand verschärfen die Situation der Heilmittelerbringer. Aktuell liegt das durchschnittliche Bruttogehalt für eine Vollzeitstelle in Deutschland bei ca. 2200€. Der aktuelle Aufwand durch die bürokratischen Vorgaben der Krankenkassen wird durch die Vergütungen nicht honoriert und kostet einer durchschnittlichen Praxis ca. 56 Arbeitstage pro Jahr. Für alle freien Praxen zusammen bedeutet das ca. 1 Milliarde € Verlust. Durch praktikablere und praxisnahe Lösungen, könnten die Therapeuten wieder ihrer eigentlichen Profession nachgehen.
Bei der #kreideaktion malten Therapeuten den Schriftzug „Therapeuten am Limit“ auf öffentliche Wege und Straßen, um mit Passanten über ihre Situation ins Gespräch zu kommen. Dass die Not deutschlandweit sehr groß ist, zeigt sich in der bisherigen Organisation. Innerhalb weniger Wochen haben sich über 70 Orts- und Regionalgruppen gebildet. Denn die schlimmen Bedingungen für die Heilmittelerbringer durch die Krankenkassen gefährden nicht nur deren Zukunft, sondern auch die Grundversorgung der Bevölkerung mit notwendigen Heilmitteln vor Ort.
Die Therapeutenvereinigungen fordern vom Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn und von den Krankenkassen eine angemessenere Vergütung ihrer Leistungen, damit Fachkräfte nicht abwandern sowie Sofortprogramme zur Erhöhung der Zahl von Ausbildungsplätzen. Unübersehbar malten die Therapeuten mit bunter Kreide beginnend bei dem AOK-Gebäude ihre Forderungen auf dem Weg ins Stadtzentrum auf die Straße. Bei den Mitbürgern kam die Botschaft wohl an. Gefragt sind jetzt handfeste Aktionen der Politiker.

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