Tag der Organspende: Nierentransplantation in der Universitätsmedizin Halle fast verschlafen

4. Juni 2022 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Rund 50 Nierentransplantationen werden an der Universitätsmedizin Halle jährlich durchgeführt. Je nach Blutgruppe stehen Patientinnen und Patienten in Deutschland jedoch zwischen sechs und zwölf Jahre auf der Warteliste, bis eine passende Spenderniere gefunden ist. Steht diese dann zur Verfügung, zählt jede Minute.

„Wenn ein lang erwartetes Spenderorgan endlich eintrifft, muss es schnell gehen – auch nachts!“, weiß Dr. Karl Weigand, Oberarzt der Universitätsklinik und Poliklinik für Urologie der Universitätsmedizin Halle. Erst vor wenigen Tagen hätte einer seiner Patienten, die eigene Transplantationsoperation fast verschlafen und wurde nach einem Weckruf der halleschen Polizei mit Blaulicht ins Universitätsklinikum eskortiert. „Die Polizei hat uns nicht zum ersten Mal bei der zügigen Kontaktaufnahme unterstützt. In ländlicheren Regionen rufen wir auch schon mal die Feuerwehr an.“, so Weigand. Trotz der anfänglichen Startschwierigkeiten sei die Operation dann jedoch gut verlaufen. Die neue Niere arbeite, der Organempfänger befinde sich auf dem Weg der Besserung und könne wahrscheinlich schon in zwei Wochen das Klinikum wieder verlassen.

Über 7.000 Patientinnen und Patienten warten in ganz Deutschland auf eine Spenderniere. Im vergangenen Jahr konnte 1.992 von ihnen ein neues Organ transplantiert werden. Nur jede vierte gespendete Niere in Deutschland ist eine Lebendspende. Dabei entsprechen die Abgänge von der Warteliste in etwa den Neuzugängen. Um die Warteliste nachhaltig zu verkürzen, müssten in den nächsten Jahren 4.000 bis 5.000 Nieren jährlich transplantiert werden.

Übrigens kann jeder Organspender oder Organspenderin werden. Weitere Informationen: https://www.organspende-info.de/

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