Star – Vogel des Jahres 2018

Star Sturnus vulgaris (Foto M. Graf Wikipedia)

„Amsel, Drossel, Fink und Star, alle Vögel sind schon da, …“ heißt es in einem allseits bekannten Volkslied. Denn die meisten Stare (Sturnus vulgaris) ziehen in beeindruckenden Schwärmen im Herbst in den Mittelmeerraum und nach Nordafrika, um dort zu überwintern. Die Rückkehr der Höhlenbrüter signalisiert den Frühling. Doch immer weniger Stare beziehen im Frühjahr die bereitgestellten Nistkästen. Bereits 1 Million weniger Brutpaare wurden in den letzten Jahren registriert. Die Bestände gelten als gefährdet. Um auf dieses Drama hinzuweisen, kürten der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) den Star zum Vogel des Jahres 2018. Stare sind gesellige Vögel, fallen zum Fressen in Trupps ein, gelten als zänkisch und geschwätzig. Berühmt sind sie für ihren stimmgewaltigen Gesang und die Fähigkeit, andere Vogelstimmen und akustische Ereignisse, z.B. Handytöne, perfekt nachzuahmen. Erstaunlich sind ihre ballettartigen Flugmanöver im Schwarm, mit denen sie sich vor jagenden Raubvögeln schützen. In unserer Kulturlandschaft sind sie sehr nützliche Vertilger von Schadinsekten. Winzer haben allerdings ein ambivalentes Verhältnis zu diesen cleveren Vögeln, denn Stare mögen auch reife Weintrauben. Mit Böllern versucht man im Herbst die naschhaften Tiere von den Weinbergen fernzuhalten, denn die angerichteten Fraßschäden können beträchtlich sein.
Als Ursache für das Schrumpfen der Starenpopulationen wird unsere industrialisierte Landwirtschaft, die Bekämpfung von Insekten und die aufgeräumte Kulturlandschaft mit abnehmenden Nistmöglichkeiten gesehen. Die heute noch übliche Jagd auf Zugvögel im Mittelmeerraum trägt ebenfalls zur Dezimierung der Populationen bei.