Neue Hotline – Problemen nach Kontakt mit Eichenprozessionsspinnern

24. Juni 2021 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

 

Mehrfach schon wurde in diesem Jahr über Probleme mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners und des Schwammspinners berichtet. So befallen auch in Sachsen-Anhalt – und besonders im Norden und Osten des Landes – die Raupen beider arten zahlreiche Bäume und sorgen dort für Kahlfraß.

Doch der Eichenprozessionsspinner stellt auch eine Gefahr für Menschen dar: So kann eine Berührung mit den Brennhaaren des Tiers etwa zu schweren Hautreizungen oder gar allergischen Reaktionen führen. Die Barmer-Krankenkasse berichtet in diesem Zusammenhang am heutigen Tag etwa von vermehrten Probleme in Dessau-Roßlau. Hier waren in den vergangenen Tagen mehrere Dutzend Menschen in Notaufnahmen oder beim Apothekennotdienst verzeichnet, weil sie in Berührung mit dem Eichenprozessionsspinner gekommen waren.

„Die Brennhaare enthalten das Gift Thaumetopoein. Dieses Gift kann die Haut, Augen und Atemwege reizen. Asthmatiker können mit Atemnot darauf reagieren.“, erklärte Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der BARMER in Sachsen-Anhalt.

Die Krankenkasse hat deshalb nun eine kostenfreie Hotline 0800 84 84 111 eingerichtet. Der BARMER-Teledoktor berät dort alle Anrufer, unabhängig von der Kassenzugehörigkeit, die mit den Raupen in Berührung gekommen sind.

Ist es zum Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner gekommen, sollten Betroffene sich gründlich abduschen, Körper und Haare waschen. „Um eventuell verbliebene Härchen der Raupen nicht einzureiben, ist es ratsam, die Haut trocken zu föhnen. Kalte Kompressen können den Juckreiz und die Schwellungen lindern.“, erläuterte Wiedemann. Je nachdem, wie intensiv der Kontakt mit den Gifthärchen des Eichenprozessionsspinners war, verschwinden die Symptome nach etwa zwei Wochen wieder von selbst. Allerdings wollen die wenigsten Betroffenen so lange warten und gehen vorher zum Arzt. Dieser kann die Beschwerden mithilfe von kortisonhaltigen Medikamenten lindern.

So gelingt der Schutz vor reizenden Brennhaaren in der Natur:

· Offene Hautbereiche wie Nacken, Hals, Unterarme und Beine bedecken.

· Unbedingt vermeiden, die giftigen Brennhaare einzuatmen.

· Keine Gespinste berühren, auch nicht ältere und bereits verlassene.

· Hat man eine befallene Eiche im eigenen Garten: Profis mit der Beseitigung der Gespinste beauftragen und nicht selbst Hand anlegen.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben