Milder Herbst begünstigt Herbstmilbe

5. Oktober 2019 | Natur & Gesundheit | 5 Kommentare

Wenn es an den Beinen oder noch weiter oben heftig juckt, muss das nichts mit deinem eventuell ausschweifenden Liebesleben zu tun haben, sondern mit dem von Herbstmilben. Man kennt sie auch als Grasmilben, Erntemilben oder Heumilben. In Gartensiedlungen am Rande der Städte kann man im Herbst von einem äußerst lästigen Jucken befallen werden. Urheber dieser Plage sind winzige rote Milbenlarven der Milbengattung Neotrombicula. Die erwachsenen Milben sind blind, gelblich gefärbt, ungefährlich und leben im Erdboden. Ihr Körper ist zweigeteilt, mit je 2 Beinpaaren (Milben gehören zu den Spinnentieren und haben 8 Beine – Insekten haben 6). Sie sind relativ dicht behaart. Aus den abgelegten Eiern schlüpfen im Herbst oft massenhaft die Larven und befallen dann Vögel, Mäuse und auch den Menschen. Und den besiedeln sie dann gerne untenrum, soweit ihre Füße tragen bzw. deine Beine reichen.  Die Larven bohren sich mit ihrem Rüssel in die Haut ein. Dabei lösen sie mit ihrem Speichel Oberflächenzellen der Haut auf. Sie saugen ein paar Stunden und fallen dann ab. Davon merkt man zunächst nichts. Erst Stunden nach dem schmerzfreien Stich tritt ein anhaltender, bis zu 3 Tage andauernder Juckreiz auf. Bis zu 1cm große Hautrötungen (Papeln) erscheinen. Dann haben sich aber die winzigen, 0,3-0,4mm großen Milbenlarven „von der Haut gemacht“ und sind als Verursacher nicht mehr nachweisbar. Der heftige Juckreiz bewirkt u.U. eine Entzündungsreaktion der aufgekratzten Hautbereiche.
Was tun? Da die Milben so winzig sind, kann man sie nur mit einem Trick im Gelände nachweisen: von einem ausgelegten weißen Papierblatt werden sie angezogen und man kann sie als farbige Punkte ausmachen. Maßnahmen: Beine züchtig bedecken. Einreiben der Beine mit Petroleum oder Benzin beschleunigt das Abfallen der Larven (kann man allerdings nur Nichtrauchern empfehlen!). Antimückenmittel sollen vorbeugend helfen. Befallenes Gebiet meiden. Mit Antihistaminika Juckreiz lindern. Da die Milben wärmeliebend sind, muss man befürchten, dass die Klimaveränderung zukünftig ein stärkeres Auftreten begünstigt.

(H.J. Ferenz)

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