Mehr Alkoholabhängige in Sachsen-Anhalt

12. Mai 2022 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

In Sachsen-Anhalt waren im Jahr 2020 rund 37.400 Menschen alkoholkrank. Darauf weist die Krankenkasse Barmer anlässlich der Aktionswoche zum Thema „Alkohol“ hin. So ist die Zahl der Betroffenen im Bundesland laut der Analyse des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) seit dem Jahr 2016 um knapp acht Prozent gestiegen.

„Sowohl das Suchtpotenzial als auch die gesundheitlichen Risiken von Alkohol werden von vielen unterschätzt. Das hat auch damit zu tun, dass Alkohol fälschlicherweise als Kulturgut verstanden wird.“, so Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der BARMER in Sachsen-Anhalt. Dabei sei Alkohol ein Zellgift, das für die Entstehung von mehr als 200 Krankheiten, wie etwa Krebs, psychische Störungen und Leberzirrhose, mitverantwortlich sei.

Wie aus der bifg-Analyse außerdem hervorgeht, sind in Sachsen-Anhalt die meisten Alkoholkranken zwischen 55 und 65 Jahre alt. Rund 12.400 Männer und Frauen dieser Altersgruppe sind betroffen. Doch es gibt auch mehr als 1.200 junge Menschen im Alter bis 30 Jahre, bei denen eine Alkoholabhängigkeit ärztlich festgestellt wurde.

„Alkoholismus manifestiert sich in der Regel über viele Jahre und kommt vor allem in der Generation der Babyboomer der 50er- und 60er-Jahre vor. Neben individuellen Gründen und Schicksalsschlägen mag auch die Sozialisation eine Rolle spielen. Alkohol hatte damals einen anderen Stellenwert. Heute stehen in der Gesellschaft die Risiken des Alkoholkonsums stärker im Vordergrund“, so Wiedemann abschließend.

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