Ein Elch im Fläming

21. Februar 2018 | Natur & Gesundheit | 4 Kommentare

Anfang der vergangenen Woche wurde im Waldgebiet nördlich von Coswig ein Elch nachgewiesen. Der Nachweis stammt von einer Wildkamera des Landesamtes für Umweltschutz, die in Zusammenarbeit mit einem ehrenamtlichen Mitarbeiter betrieben wird und in erster Linie dem Monitoring streng geschützter Wildtiere wie der Wildkatze dient. Die automatisch arbeitende Kamera registrierte in diesem Fall zufällig den vorbeiziehenden Elch.

Der Elch gilt in Sachsen-Anhalt und Deutschland seit langem als ausgestorben. Gelegentlich wandern jedoch Elche aus Polen nach Deutschland ein, wo sie dann vor allem in Brandenburg und Sachsen, aber auch weiter westlich wie in Hessen, Niedersachsen oder Bayern festgestellt wurden. In den letzten Jahren nahmen die Sichtungen in Deutschland zu. Die letzte Meldung aus Sachsen-Anhalt gab es im Sommer 2016 östlich von
Wittenberg.

Elch. Landesamt für Umweltschutz

Im vorliegenden Fall dürfte es sich anhand der Fotos um ein männliches Tier handeln, das jedoch sein Geweih der Jahreszeit entsprechend schon abgeworfen hat. Die Spuren, die vor Ort gefunden wurden, wiesen darauf hin, dass das Tier sich in südlicher Richtung entfernte – der gegenwärtige Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Elche benötigen besonders energiereiche Nahrung. Ihre Nahrungsansprüche
können sie vor allem in Laub-und Mischwäldern mit Feuchtgebieten
realisieren, die sich durch einen hohen Anteil an Weichhölzern wie zum Beispiel Espen, Pappeln und Weiden sowie auch Wasserpflanzen
auszeichnen. Die Wanderungen der Elche werden unter anderem
auch durch das lokale Nahrungsangebot bestimmt. Sie passieren dabei überwiegend unbemerkt auch  landwirtschaftlich intensiv genutzte Bereiche und überwinden problemlos Flüsse. Der Straßenverkehr kann für sie jedoch zum Problem werden.

Hält er sich länger bei uns auf?

Ob und wo sich dieser Elch eventuell längerfristig aufhalten wird, lässt sich nicht abschätzen. Der Elch genießt eine ganzjährige Schonzeit und darf nicht geschossen werden.

Quelle: Landesamt für Umweltschutz

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