Der Braunkohlenpfad

31. Oktober 2016 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare
braunkohlenpfad

Gerade erst aufgestellt: Das Schild des Braunkohlenpfads an der Saline

Seit ca. einer Woche steht an der Saline ein neues Hinweisschild und Neugierige werfen interessierte Blicke darauf. Braukohlenpfad, was soll das denn sein? Es ist ein Wanderweg auf den Spuren der Braunkohleförderung, etwa 23 km lang, der in Teutschenthal beginnt und an der Saline endet (und ggf. mit einem Museumsbesuch verbunden werden kann). Ausgangspunkt der Wanderung ist Teutschenthal-Bahnhof (Reichsbahnstraße). Im Ortsgebiet gab es mehrere gut dokumentierte Braukohlengruben. Zweite Station des Weges ist Langenbogen. Allem Anschein nach kann der Beginn der Braunkohlengewinnung bei Langenbogen in das Jahr 1674 datiert werden. Wir gelangen nach Zappendorf, hier geht es um die Kalisalzlagerstätten, die ab 1909 gefördert wurden. An der Kreuzung Köllmer Straße/Kastanienweg am Friedhof Bennstedt wandern wir auf der Köllmer Straße in Richtung Lieskau, tangieren ein Restloch des Braunkohlenabbaus (rechts von der Köllmer Straße). Stationen 5 und 6 sind der Zorges bei Lieskau und Lieskau Waldheil. Der Braunkohlenbergbau selbst hat in Lieskau zu keiner Zeit eine größere wirtschaftliche Bedeutung gehabt, dennoch gab es kleinere Gruben. Der Bergmannssteig (Station 7 des Pfades) war von 1865 bis 1936 ein Trampelpfad, der von den in den Zscherbener Braunkohlengruben arbeitenden Dölauer Bergleuten angelegt wurde. 133,4 m über NN liegt der Granauer Berg, die höchste Erhebung auf dem Braunkohlenpfad. Danach geht es zur Station 9, dem Granauer Friedhof. Die Siedlung Granau bei Halle (Saale) wurde im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen Truppen vollkommen zerstört. Granau ist als Vorwerk des Amtes Giebichenstein wieder entstanden, aber 1882 bergbaubedingt auf die südliche Seite der Straße verlegt (es ist zu vermuten, dass dies die erste durch den Braunkohlenbergbau veranlasste Siedlungsverlegung war). Nun geht es an den Heidesee (ehemalige Grube Neuglücker Verein). Dem Bergamt bekannt waren die Braunkohlen bei Nietleben seit den 1730er Jahren. Wiederentdeckt wurden die Nietlebener Braunkohlevorkommen im Sommer 1825. Station 11 und 12 des Pfades sind der Nietlebener Bahnhof und die „grüne Tanne.“ Die „Grüne Tanne“ war immer eine einfache Dorfkneipe. Nach der Wende verfiel die „Grüne Tanne“ restlos und nach einer „Brandsanierung“ war der Bauplatz für drei Einfamilienhäuser freigegeben. Nun sind wir bereits in Halle. Von der Gartenstadt Nietleben geht es zum grünen Dreieck. Station 17 ist bereits der Weinberg. Vom Weinberg führt der Pfad zur ehemaligen Kohlerutsche an der Wilden Saale. Die Weinberghöhen wurden durch die Kohlebahn mittels eines etwa 80 m langen Tunnels gemeistert.Der Eingang lag etwa in der Nähe des heutigen vergitterten Treppenaufganges am Weinbergweg. Über die Schwanenbrücke und die Peißnitz verläuft der Pfad zum Gut Gimritz. Einkehrmöglichkeit oder Austrittsmöglichkeit wäre am Weg das Peißnitzhaus. Die Peißnitzinsel ist eine Binneninsel bzw. Flussinsel der Saale in Halle (Saale). Ihr Name leitet sich wohl von dem slawischen pustenzia (= Einöde, Wildnis) ab. Vermutet wird eine sorbische Besiedlung im 7. oder 8. Jahrhundert, die auch für den Namen des heutigen Gutes Gimritz auf der Insel (Gumnizte = Scheunenort) grundlegend gewesen sein könnte. Nun ist es auch nicht mehr weit über die Schafbrücke, den Sandanger und die Mansfelder Str. zur Saline zu gelangen. Die Saline ist mit der jährlichen Produktion von annähernd 100 t Siedesalz ist das Museum Deutschlands einziges Salz produzierendes Museum.

Auszüge aus der Dokumentation, red. bearb. Paula Poppinga

Ausführliche Dokumentation mit Wegbeschreibung und Karte des Pfades hier …

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