Corona-Viren und Immunsysten – Teil 12: Hautpflege und Hygiene

1. April 2020 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Das heutige Thema zu Gesundheit in Zeiten der Corona-Krise soll sich mit einem Nebenthema beschäftigen: unserer Haut und der jetzt notwendigen verstärkten Hygiene.

Gesunde Hautbarriere

Unsere Haut stellt mit ca. 2m² Fläche die natürliche äußere Barriere gegen das Eindringen von Krankheitserregern in den Körper dar. Auf ihr leben unzählige Bakterien und Pilze, die dicht an dicht den „Platz besetzen“ und krankmachende Keime durch ihre bloße Anwesenheit fernhalten, ähnlich wie bereits für das Mikrobiom des Darms beschrieben. Unterstützt werden sie dabei durch den sog. „Säureschutzmantel“ der Haut mit einem pH-Wert von 5 – 6. Dabei ist es nicht der pH an sich, der schützend wirkt, sondern ein Schutzfilm aus Fetten (Hydrolipiden), Milchsäure und Harnsäure, der als Barriere wirkt und krankmachende Keime unterdrückt. Wir sollten also lieber von einem sauren Fettschutzmantel sprechen.

Notwendigerweise ist derzeit eine verstärkte Händehygiene erforderlich, um die Verbreitung des Corona-Virus zu stoppen. Dazu werden gründliches Händewaschen und Desinfektionslösung empfohlen. Beide Maßnahmen, auf die wir nicht verzichten können, haben aber eine Schädigung der natürlichen Hautbarriere zur Folge. Seife, egal ob Kernseife, Waschmittel oder Flüssigseife, entfernen den Fettmantel der Haut und damit die Schutzschicht, die das Eindringen vieler Giftstoffe und schädlicher Keime verhindert. Mit dem Desinfizieren werden nicht nur die Krankheitserreger, sondern auch die „Platzhalter“, die natürliche Hautbesiedlung, abgetötet. Sie kann sich wie auch der Fettschutzmantel regenerieren, allerdings in 30 Minuten bis mehreren Stunden. Keine Chance beim häufigen Waschen und Desinfizieren.

Hautpflege

Was also tun? Die gute Hautpflegecreme benutzen? Ja und nein. Ja, weil die Haut wieder geschmeidiger wird und ein Schutzfilm auf der obersten Hautschicht entsteht. Nein, weil herkömmliche Cremes eine Menge an Zusätzen enthalten, u. a. Emulgatoren, die in die oberste Hautschicht eindringen und auch dort die Fettschicht zwischen den Hautzellen herauslösen und emulgieren. Um die Haut rückzufetten und den Säureschutzmantel wieder herzustellen, sollten wir also genau auf die Inhaltsstoffe der verwendeten Creme achten. Besser geeignet sind reine Pflanzenzubereitungen wie z. B. Sheabutter, die u. a. die Vitamine A und E enthält. Hautpflegende Pflanzenzusätze können sein: Ringelblume (Calendula), Rotöl aus Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder Schwarzkümmelöl (Nigella sativa).

Eine natürliche Rückfettung und Regenerierung der schützenden Bakterienschicht können Sie übrigens auch erreichen beim Teigkneten. Deshalb hier noch zwei Rezepte, die gleichzeitig die strapazierte Haut Ihrer gewaschenen und desinfizierten Hände pflegen:

Käsebällchen

Sehr lecker, aber nicht kalorienarm. Enthält Milchsäurebakterien und kurzkettige Fettsäuren.

  • 500g Quark, 40%
  • 125g Butter
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 TL Salz
  • frisch gemahlener Pfeffer

Den Quark in einem Tuch 24h abtropfen lassen. Je trockener er ist, umso besser. Die Knoblauchzehe fein hacken und zerdrücken, mit Butter und Salz zum Quark geben und verkneten. Bällchen formen und in Pfeffer wälzen.

Quark-Öl-Teig

Als Pizzateig, für Brötchen oder mit Zucker als Blechkuchenteig: die Alternative zum Hefeteig. Braucht keine Geh-Zeit

  • 150g Quark 20%
  • 300g Mehl
  • 1 Päckchen Weinstein-Backpulver
  • 1 Ei
  • 5 EL Milch
  • 5 EL Sonnenblumen-, Raps- oder Olivenöl (je nachdem, ob der Teig herzhaft oder süß sein soll)
  • für Pizzateig: 1/2 TL Salz
  • für Kuchenteig: 1 Prise Salz, 75g Zucker, abgeriebene Zitronenschale

 

Dr. med. Annette Kreutzfeldt, Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin und Immunologie, Kneipp-Ärztin

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