Bergmannstrost beteiligt sich an europäischem Forschungsprojekt zur Bandscheibenbehandlung

18. Oktober 2016 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare
Prof. Dr. Meisel, Hans-Jörg, Quelle: BG Klinikum Bergmannstrost Halle

Prof. Dr. Hans-Jörg Meisel, Quelle: BG Klinikum Bergmannstrost Halle

Das BG Klinikum Bergmannstrost nimmt als einzige deutsche Klinik an einem europaweiten Forschungsprojekt zur zell-basierten Therapie degenerativer Bandscheibenerkrankungen teil. „Ziel ist eine deutliche Schmerzreduktion bei den Patienten, mit sogenannten monosegmentalen Degenerationen an der Wirbelsäule“, erklärt Prof. h.c. Dr. Hans-Jörg Meisel, Direktor der Klinik für Neurochirurgie und Leiter des Neurozentrums am Bergmannstrost.

Degenerative Erkrankungen der Bandscheiben resultieren aus deren altersbedingten Verschleiß. Strukturveränderungen, abnehmende Dämpfungseigenschaften der Bandscheiben und damit wiederum ein erhöhter Druck auf die Wirbelkörper sind die Folge. Betroffene leiden häufig unter starken Rückenschmerzen. „Bisherige Therapien konzentrieren sich auf die Behandlung mit Schmerzmitteln sowie Physiotherapie, ohne jedoch die Ursachen zu beheben. Chronische Fälle erfordern häufig eine Operation, bei der die Segmente versteift werden, um die Schmerzen zu lindern. Das führt wiederum zu Einschränkungen in der Beweglichkeit der betroffenen Segmente und kann auch die Degeneration in den umliegenden Segmenten beschleunigen“, erläutert Meisel die derzeitige medizinische Situation.

„Mit der Zelltransplantation von Spenderzellen haben wir jetzt die Möglichkeit direkt die Ursache zu behandeln“, so Meisel. Er und sein Team engagieren sich bereits seit vielen Jahren in der Forschung zur regenerativen Bandscheibenbehandlung. „Die Teilnahme an dem EU Projekt ist für uns ein weiterer großer Schritt in unserer Arbeit. Eine erste Pilotstudie hat vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Nun soll in den nächsten Jahren die Wirksamkeit der neuen Therapie systematisch geprüft werden. Im Bergmannstrost startet die Projektarbeit 2017.“

Neben dem halleschen Unfallklinikum beteiligen sich sechs weitere Kliniken und zwei Forschungseinrichtungen in Spanien, Frankreich und Italien. Das Projekt „Respine“ wird von der Europäische Union (EU) für dreieinhalb Jahre mit 5,6 Millionen Euro gefördert.

 

Ace

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