Basenfasten: Vorbereitung der Fastenwoche

7. März 2018 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Grundregeln des Basenfastens
Wie bereits erklärt, isst man sich beim Basenfasten satt, aber mit Speisen, die ausschließlich aus Obst, Gemüse, Nüssen und hochwertigen Ölen bestehen. Dabei sollte das Verhältnis Obst: Gemüse ca. 20:80 betragen. Obst sollte wegen des höheren Zuckergehaltes vorwiegend morgens gegessen werden, was im Hinblick auf den Insulinstoffwechsel sinnvoll ist. Die Grundlage des Frühstücks bildet das sogenannte basische Müsli, eigentlich ein Obstsalat. Getreideprodukte sind tabu, erlaubt (und beim Basenfasten beliebt) sind Erdmandelflocken (Bioladen) als Sättigungsgrundlage. Aber keine Sorge, auch ohne diese wird man satt.
Das Mittagessen kann ein Salat sein, hier sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt, solange man bei der Zutatenliste bleibt. Dieser kann wenn nötig am Vortag vorbereitet und auf Arbeit mitgenommen werden. Oder man isst beim Kantinenessen Salat, allerdings ohne die üblichen Salatsoßen. Öl, Salz, Pfeffer und Zitronensaft sind die Alternative. Aber auch ein Gemüsegericht eignet sich zum Mitnehmen.
Das Abendessen sollte aus einem warmen Gemüsegericht bestehen. Besonders lecker sind pürierte Gemüsesuppen, aber auch Backofen- oder Pfannengemüse sind neben gedünstetem Gemüse möglich. Nach Möglichkeit sollte man nicht zu spät am Abend essen, auf jeden Fall nicht mehr nach 20 Uhr.
Wer zwischendurch das dringende Bedürfnis nach etwas zu essen hat, kann rohe Gemüsesticks (Karotte, Kohlrabi, Stangensellerie) oder ein paar Nüsse oder Trockenfrüchte knabbern. Aber möglichst einzeln und in kleinen Mengen – es geht ums Fasten.
Ganz wichtig ist beim Fasten das trinken: am besten kochen Sie eine große Thermoskanne voll Kräutertee, die Sie dann immer zur Verfügung haben. Dazwischen sind Wasser sowie verdünnte Frucht- oder Gemüsesäfte erlaubt. Trinken Sie immer dann, wenn Sie sonst zu Süßigkeiten oder Knabbereien greifen würden. Diese Regeln sind nicht als Dogma zu betrachten: Wer für sich entscheidet, abends Obst oder Salat zu essen, kann dies tun – Hauptsache er hält die Positivliste ein.

Und die Familie, die nicht mitfasten will? Viele Gerichte können als Grundlage der Familienmahlzeit auf den Speiseplan. Wer nicht mitfastet, streut einfach Käse über das Gemüse oder isst Brot, Reis, Spiegelei, Lachs oder Steak dazu.

Was Sie als Vorbereitung einkaufen können
Wenn Sie eine Fastenwoche planen, kaufen Sie jetzt bereits ein paar basics ein. Diese können auch nach der Fastenwoche Ihre Küche bereichern. Gönnen Sie sich den Gang in den Bioladen oder zum Bioregal im Supermarkt. Hier eine kleine Einkaufsliste:
– hochwertige kaltgepresste Öle: Oliven- und Leinöl, wahlweise zusätzlich Kürbiskern-, Walnuss-, Traubenkern-, Sonnenblumenöl
– Nüsse wie: Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Paranüsse, Cashewnüsse, Kokosstreifen oder-raspeln, Kürbis- und andere Kerne
– Trockenfrüchte, wenn Sie mögen (ungesüßt, ungeschwefelt)
– Kräutersalz ohne Zusätze, grobes Salz (z. B. Halloren-Siedesalz)
– Gewürze nach Geschmack, sofern nicht vorhanden: z. B. ganzer Pfeffer, Muskatnuss, Chilifäden oder -flocken, Kreuz-, Schwarzkümmel, Koriander, Zimt, Ingwerwurzel, Kurkuma
– frische Kräuter im Topf: Petersilie, Basilikum, Schnittlauch, Minze o. ä.
– Kartoffeln, Zwiebeln, Äpfel, Zitronen, Orangen
– Kokosmilch (Bioladen), Oliven (schwarz oder grün, ggf. mit Mandelfüllung), Mandelmilch
– milchsaures Gemüse (Sauerkraut, Salz-Dill-Gurken)
– Obst-, Gemüsesäfte, Kräutertee
– wenn Sie wenig Zeit haben: frisch eingefrorenes Gemüse (Karotten, Blattspinat, Brokkoli u. ä.)
– ebenfalls für Eilige: stückige oder passierte Tomaten im Glas ohne Zusatz (Bioladen). Im Winter sind verarbeitete Tomaten oft die bessere Alternative zu weitgereisten, grün geernteten Treibhaustomaten
– erlaubt sind: Mandelmus, Sesampaste (Tahin) o. ä. ohne Zusätze

Saisongemüse, Salat und Obst kaufen Sie am besten jeweils frisch, je nach Bedarf. Hilfreich sind ein Mixer oder Pürierstab. Wer hat, kann eine Saftpresse gut gebrauchen. Eine Gemüse- und eine Gewürzreibe leisten gute Dienste.

Tabuthema: Darmreinigung
Zum Fastenbeginn gehört die Darmreinigung: Man beginnt das Fasten mit einem Paukenschlag. Das Heilfasten nach Buchinger sollte man am Anfang mit einem Abführmittel beginnen, üblicherweise mit Glaubersalz (NaSO4 ): 30g (ca. 1 EL) in 500 ml Wasser, in 20min trinken, nach 30min nochmals 0,5 bis 1l Wasser nachtrinken. Schmeckt nicht, deshalb evtl. etwas Zitronen- oder Grapefruitsaft als Geschmackskorrigens zugeben. Wirkt etwa nach 3-4h, entleert wird der gesamte Darmtrakt (Dünn-, Dick-, Enddarm). Wegen des starken Wasserentzugs (Glaubersalz wirkt osmotisch) ist es wichtig, sehr viel zu trinken.
Beim Basenfasten genügt die Darmreinigung mittels Einlauf. Ein Irrigator-Gefäß (Apotheke, siehe Abbildung) wird mit 1l körperwarmem Wasser gefüllt (37°C) und in ca. 1m Höhe aufgestellt oder aufgehängt (Badewannenrand ist nicht hoch genug). Man legt sich im Bad auf ein Handtuch auf die linke Körperseite und lässt das Wasser über Schlauch und Röhrchen in den Darm laufen. Das Röhrchen vorher mit Vaseline oder unparfümierter Creme einfetten. Wirkt sofort oder nach kurzer Zeit, gereinigt wird lediglich der Dick- und Enddarm. Im Vergleich zum Glaubersalz wesentlich weniger unangenehm. Den Einlauf sollte man jeweils nach 2 Tagen wiederholen, bei allen Fastenarten, bei Beschwerden (Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden) auch öfter.
Warum muss man den Darm entleeren, wenn man gar nicht isst?
Auch bei fehlender Nahrungszufuhr arbeiten Darm und Verdauungsdrüsen weiter. Darmzellen und Bakterien sterben ab und werden zersetzt. Toxine gelangen in den Kreislauf und verursachen Unwohlsein und Kopfschmerzen. Über die Leber, unser Haupt-Entgiftungsorgan, werden mit dem Gallensaft stets auch organische Giftstoffe in den Darm abgegeben (Umweltgifte, z. B. Dioxin). Dieses wird im Dünndarm wieder aufgenommen, gelangt erneut in die Leber (enterohepatischer Kreislauf) und schädigt diese auf Dauer. Ohne Nahrungszufuhr findet dieser Prozess verstärkt statt. Deshalb ist die Aufrechterhaltung der Darmfunktion beim Fasten enorm wichtig. Wer einmal erlebt hat, wie nach dem Einlauf die Kopfschmerzen verschwinden, wird die Scheu davor verlieren. Außerdem verschwindet nach dem Abführen oder Einlauf das Hungergefühl, was gerade zum Beginn des Fastens sehr hilfreich ist.
Außerhalb des Fastens ist übrigens Aktivkohle als Universal-Antidot (Gegengift) zum Entfernen organischer Gifte (Umweltgifte) aus dem enterohepatischen Kreislauf gut geeignet: Einfach eine Packung Kohle-Kompretten (20 Stück) über 20 Tage einnehmen, dann werden die Giftstoffe an die Kohle gebunden und ausgeschieden, eine Rückresorption ist nicht mehr möglich. (AK)

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