Auf dem Weg zur modernsten Krankenhaus-Radiologie in Halle

22. Juli 2021 | Natur & Gesundheit | 9 Kommentare

Der Aufbau der neuen Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) steht vor dem Abschluss. Nach der personellen Erweiterung der Klinik hat das Team um Chefarzt Dr. med. Tim-Ole Petersen nun weitere medizinische Groß- und Spezialgeräte entgegengenommen. Mit der Einrichtung der Medizintechnik nach neuesten Standards wird die Klinik fortan zur modernsten Radiologie in einem halleschen Krankenhaus.

Auch für die erfahrenen Spezialisten war es ein besonderer Tag: An einem Kran schwebte die „Gantry“, der charakteristische große Ring des modernen Computertomographen (CT), über den Innenhof des Krankenhausstandorts St. Elisabeth und wurde anschließend in die neuen Räumlichkeiten der Radiologie
gefahren. Weitere Bestandteile des hochmodernen Gerätes und der Patiententisch folgten. Die Computertomographie ist ein computergestütztes Röntgenverfahren, das durch sogenannte Schnittbilder das Innere des Körpers sichtbar macht. Im Gegensatz zum klassischen Röntgen ermöglicht sie dreidimensionale,
überlagerungsfreie Darstellungen. Bereits im Vorfeld hatten die Verantwortlichen der Klinik, der Fachbereich Medizintechnik des Krankenhauses und der Hersteller Philips intensiv bei der Abstimmung der Logistik zusammengearbeitet.

Produziert wurde der moderne Computertomograph in Matam bei Haifa (Israel), einem der fortschrittlichsten Standorte für Medizintechnologie weltweit. Nach Deutschland kam er dann per Luftfracht. Bis zum Spätsommer 2021 wird die Klinik voll ausgestattet sein und alle Verfahren, von der Bildgebung bis zu den
hochspezialisierten und schonenden Eingriffen, anbieten. Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara setzt mit dem Ausbau der Radiologie wie in der Vergangenheit auf eine führende Rolle bei der sogenannten High-Tech-Gerätemedizin, welche seit Jahrzehnten ein wichtiges Element des ganzheitlichen Behandlungsanspruchs des halleschen Krankenhauses darstellt.

Chefarzt Dr. Petersen beschrieb einige der Vorteile des neuen Gerätes wie folgt: „Das neue CT ermöglicht uns eine höhere Detailgenauigkeit als früher und ist bei den Aufnahmen viel schneller. So können wir Patienten insgesamt zügiger untersuchen. Vor allem aber können wir auch bewegte Organe wie das Herz gestochen scharf im Bild festhalten. Künstliche Intelligenz hilft uns dabei, die Bilder optimal nachzuverarbeiten und auszuwerten. So können wir einerseits schneller eine genaue Diagnose stellen und zum anderen die Röntgendosis für die Patienten verringern.“

Peter Syhre von Philips begleitete die Einführung des Gerätes vor Ort. „Es handelt sich bei dem iCT Premium 6000 um einen Hochleistungs-CT mit 256 Zeilen, der das komplette Anwendungsspektrum abdeckt. Das Gerät ist für alle
klinischen Fragestellungen ausgelegt, insbesondere für die Kardiologie. Es können sehr schnelle Untersuchungen durchgeführt werden. Davon profitieren vor allem Patienten, die nur kurz den Atem anhalten können.“, führte er weiter aus.

Ergänzend zum neuen Computertomographen arbeitet die Klinik ab sofort mit einem neuartigen Kontrastmittelinjektor. Kontrastmittel werden dem Patienten während der Untersuchung über die Vene gespritzt, um Gewebe, Organe und Funktionen des Körpers bei bildgebenden Verfahren besser darstellen zu können. Das Gerät mit dem Namen MEDRAD® Centargo nimmt dem behandelnden Personal durch automatische Funktionen viele Schritte ab und verfügt über neueste Monitoring- und Sicherheitsfeatures. Durch die Automatisierung vieler Prozesse bei der Kontrastmittelgabe erhält das Klinikpersonal mehr Freiräume für die persönliche Patientenbetreuung. Auch erfüllt das Gerät besonders hohe Hygienestandards – zum Beispiel durch einen speziell konstruierten Ventilschutz, der einer Verunreinigung vorbeugt.

Dr. Rüdeger Köhler, Country Head Radiology Germany beim Hersteller Bayer, stellte das Gerät bei einem Besuch in der Klinik vor: „Wir freuen uns, dem Team um Chefarzt Dr. Petersen mit dem modernen Injektor MEDRAD® Centargo ein Instrument an die Hand geben zu können, das gleichermaßen die Patientensicherheit steigert und die Ressourcen des Klinikpersonals schont. Auch künftig stehen wir der Klinik mit ihrem hohen Anspruch an die Behandlungsqualität als Partner zur Seite.“ Dr. Tim-Ole Petersen zeigte sich bei der Vorstellung des neuen Gerätes überzeugt von seinem großen Nutzen: „Wir verfügen nun über ein besonders innovatives System, das tief in alle unsere Abläufe integriert ist. Mit seinem Einsatz können wir sowohl die Strahlendosis als auch die Kontrastmittelmenge bei gleichbleibend hoher Behandlungsqualität verringern – eine besonders gute Nachricht für unsere Patientinnen und Patienten.“

Fast zeitgleich konnte mit dem neuen Magnetresonanztomographen (MRT) ein weiteres Großgerät in Betrieb genommen werden. Das Gerät mit einer Feldstärke von 1.5 Tesla bietet eine Reihe von Zusatzfunktionen, die nicht nur der Patientensicherheit, sondern auch dem Patientenkomfort während der Untersuchung zu Gute kommen. Ein Beispiel: Mit der „Ambient Experience In-bore Connect“- Lösung können die Patienten den Untersuchungsraum durch die Auswahl von Farben und der Intensität der Beleuchtung selbst gestalten. So entsteht eine beruhigende Atmosphäre. Sie haben die Möglichkeit, Videos auszuwählen, die sowohl als Projektion an der Wand als auch in der „Röhre“ über einen Spiegel zu sehen sind. Der Ton zum Video kommt über Kopfhörer, die ohnehin vom Patienten
als Lärmschutz getragen werden. Diese Art der Ablenkung hilft vor allem aufgeregten Patienten und Kindern, sich während der Untersuchung zu entspannen. Auch die für eine MRT-Untersuchung typischen Klopfgeräusche werden um rund 80 Prozent reduziert. Ein Schwerpunkt des Systems ist die Diagnostik von Kindern in der Neuropädiatrie.

Die spezialisierten Radiologen im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara blicken zufrieden auf das bisher Erreichte und auf die Perspektive der kommenden Monate. Chefarzt Dr. Petersen gab einen Ausblick: „Die baulichen Maßnahmen kommen gut voran und dem soeben installierten MRT sowie zwei vollautomatischen
Röntgenarbeitsplätzen werden zwei ebenfalls hoch moderne Angiographieanlagen folgen, mit denen wir die steigende Nachfrage nach bildgestützten Behandlungen in der Region vollumfänglich und ohne lange Wartezeit erfüllen können.“

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