AHA fordert naturnahe Entwicklung der Dölauer Heide

12. Oktober 2020 | Natur & Gesundheit, Umwelt + Verkehr | 3 Kommentare

 

Die Dölauer Heide ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in der näheren Umgebung der Stadt Halle (Saale). Zusammen mit der Saaleaue stellt sie ein wichtiges Vernetzungswerk für die Entwicklung von Biotop-Verbundsystemen dar. Sie erfüllt demnach vielfältige ökologische Funktionen, zum Beispiel für die Lufthygiene, und schafft günstige Lebensräume für Pflanzen und Tiere.

Die jüngsten massiven Abholzungen im Ostbereich der Dölauer Heide zwischen Schießhaus und Schwedenweg zeigen aber leider auf, dass sich die Verantwortlichen und Politik in der Stadt Halle (Saale) auf eine Zerstörung des Waldbestandes orientieren. Bei den letzten zerstörenden Fällungen entnahm man flächendeckend Waldkiefer, Birke und Eichen. Zurückgeblieben sind einzelne, zum Teil beschädigte Bäume, zerfahrener und verdichteter Waldboden und riesige Stapel an Stämmen sowie teilweise stark ramponierte Wanderwege.

Der AHA bekräftigt daher erneut und mit Nachdruck, dass die fortgesetzten und massiven flächendeckenden und punktuell größeren Abholzungen in der Dölauer Heide für vollkommen ungeeignet erscheinen, um eine Umwandlung des Waldes herbeizuführen.

In einer Stellungnahme heißt es außerdem: Bereits in der Vergangenheit haben Abholzungen im Bereich des Harzklubstiegs sowie südwestlich des Kellerberges zu massiven Störungen des Gehölzbestandes, Beeinträchtigungen der Wege sowie zu Vernichtungen wichtiger Lebensräume von Tieren geführt.

Daher sollte sich der wirtschaftliche Nutzen der Dölauer Heide nach Meinung des AHA weg von einer intensiver betriebenen Waldwirtschaft mit Beteiligung an Holzauktionen, hin zu einem sach- und fachkundigen, umwelt- und naturverträglichen sanften Tourismus entwickeln. Der AHA hat der Stadt Halle (Saale) deshalb umfassende Vorschläge für eine Neustrukturierung des 1932 entstandenen Naturlehrpfades vorgelegt und zudem angeregt ein neues Wegekonzept zu entwickeln.

Kritik übt der AHA auch an der Baum-Pflanz-Aktion vom 3.10. , bei der die Verwaltung der Stadt Halle (Saale) 5.000 junge Bäume mit mehreren hundert Freiwilligen in der Dölauer Heide pflanzte. In der Stellungnahme des AHA heißt es hierzu: Es ist ungeheuerlich, das Umweltengagement von Menschen auszunutzen, um Aufforstungen auf zuvor forstwirtschaftlich zerstörten Waldflächen vornehmen zu können.

Der AHA fordert deshalb, endlich gemeinsam mit der Bevölkerung der Stadt Halle (Saale) sowie der direkt angrenzenden Saalekreisgemeinde Salzatal und ihren Vereinen, Verbänden und Initiativen die Basis für eine Entwicklung eines naturnaheren, arten- und strukturreichen Wald mit einem natur- und umweltschonenden Tourismus zu schaffen. Dazu gehören zuerst der sofortige und unverzügliche Stopp aller Abholzungen sowie die Erstellung einer aktuellen, fachlich-wissenschaftlichen und zusammenfassenden Schutz- und Entwicklungskonzeption für die Dölauer Heide.

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