AHA befürchtet die Zerschotterung der Peißnitznordspitze

28. Dezember 2017 | Natur & Gesundheit | 7 Kommentare

Der AHA befürchtet, dass die Absichten der Stadt Halle (Saale), den Weg auf „Nordspitze Peißnitz“ komplett neu auszubauen und zu schottern, zu massiven Schädigungen im Naturschutzgebiet führen wird.  Probegrabungen, die lt. Informationen des HalleSpektrums vor etwa zwei Jahren erfolgt sind, könnten lt. des Naturschutzvereins zu „nachhaltige Schädigungen z.B. an den ca. 200 bis 300 Jahre alten Stieleichen und Platanen hervorrufen. Neben der Beschädigung der Wurzeln, welche dann Pilzen als
Eintrittspforten dienen, ist mit Einschränkungen in der Nahrungs- und Wasseraufnahme sowie der Standfestigkeit zu rechnen.“

Hat die Stadtplanung am Saalestammtisch eine Einbeziehung der Naturschutzverbände nur vorgegaukelt?

Zugang zur Nordspitze. Foto: HalleSpektrum

Ferner führen derartige Wegebaumaßnahmen zur Zerstörung der wegsäumenden Vegetation, führt der AHA weiter aus und  bezichtigt die Stadt der Ignoranz der derzeitigen Gesetzeslage: „Zu keinem bisher durchgeführten bzw. geplanten Eingriff am bzw. im Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ sowie FFH – Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ fand eine ordnungsgemäße Beteiligung gemäß § 29 des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA) statt“ Bereits vor 1 1/2 Jahren hat Frau Trettin von der Stadt Halle dem Saalestammtisch die neuen Planungen vorgestellt und auch in Anwesenheit des HalleSpektrums bekräftigt, dass die Naturschutzverbände einbezogen worden wären. Kontaktaufnahmen des HalleSpektrums bei Naturschutzverbänden im Nachgang des Saalestammtisches scheinen eher die Ansicht des AHA zu stützen. Denn keiner der kontaktierten Naturschutzverbände wußte etwas vom Umfang der Planungen. Nach Aussagen des AHA sieht es wohl momentan nicht besser aus. Vereinen und Verbänden steht damit die Klagemöglichkeit offen.

AHA fordert Einstellung der Planungen und Baustopp

Baugeschehen Peißnitznordspitze. Foto: Andreas Liste (AHA)

Sind bald auch diese Baumaschinen auf der Nordspitze zu sehen? Foto: Andreas Liste (AHA)

Der AHA und die Initiative „Pro Baum“ fordern daher mit Nachdruck die Stadt Halle (Saale) als zuständige untere Naturschutzbehörde auf, die Arbeiten und Planungen unverzüglich zu stoppen. An die Verantwortlichen im Bund und im Land Sachsen – Anhalt appellieren beide Organisationen die zur Zerstörung von Umwelt, Natur und Landschaft missbrauchten Steuergelder vollumfänglich zurückzufordern. Derartige Vorkommnisse und Ereignisse führen nach Auffassung des AHA dazu, dass sein seit dem Jahr 1980 bestehendes Engagement zum Schutz, Erhalt, Betreuung und Entwicklung der Saaleaue zwischen den Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“ dringend geboten ist und sogar eher einer umfassenden Verstärkung bedarf. Auch bei öffentlichen Begehungen zusammen mit der  anwesenden Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt Prof. Dr. Claudia Dalbert bekräftigten die beiden Naturschutzvereine, dass die asphaltierten Neustraßen auf der Peißnitz unverzüglich zurückzubauen, Planungen zu Wegeausbaumaßnahmen im Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ sowie FFH – Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ sofort einzustellen sind.

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